Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Sternenhimmel November

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Im Osten tauchen bereits die ersten Wintersternbilder auf, allen voran der Stier - die Sterne im November.

Von Helmut Hornung

Sterne und Sternbilder: Hoch im Süden funkeln jetzt die Sterne des Herbstvierecks. Sie bilden den Rumpf des Bildes Pegasus. Das geflügelte Pferd gleitet kopfüber am Himmel dahin. Es entsprang der schrecklichen Meduse, nachdem Perseus ihr den Kopf abgeschlagen hatte. Nach Osten zu schließt sich an den Leib des Pegasus die Lichterkette der Andromeda an.

In sehr klaren, dunklen Nächten erkennen wir mit bloßem Auge über dem mittleren Stern ein verwaschenes Nebelfleckchen. Dabei blicken wir zweieinhalb Millionen Jahre in die Vergangenheit zurück - so lange braucht das Licht dieser Andromedagalaxie (M 31) bis zur Erde. Das spiralförmige System besitzt einen Durchmesser von 140 000 Lichtjahren und beheimatet einige hundert Milliarden Sterne, ist damit also größer als unsere Milchstraße. Im 10. Jahrhundert beschrieb der persische Astronom Al-Sufi das Objekt in der Andromeda als "kleine Wolke".

Während das Sommerdreieck mit Atair (Adler), Deneb (Schwan) und Wega (Leier) noch im Westen prangt, tauchen im Osten schon die ersten Wintersternbilder auf, allen voran der Stier und der dreieckförmige Sternhaufen der Plejaden. Im Norden schrammt die Deichsel des Großen Wagens am Horizont, die fünffache Verlängerung der hinteren Kastensterne weist zum Polarstern. Jenseits von ihm, fast im Zenit, steht die Kassiopeia. Halbhoch im Nordosten glänzt Kapella im Fuhrmann.

Planeten, Mond, Meteore: Merkur lässt sich nicht beobachten. Venus wandert von der Jungfrau in die Waage und verkürzt im Laufe des Monats die Zeiten ihrer Sichtbarkeit, Ende November geht sie gerade mal eine knappe Stunde vor der Sonne auf.

Nahe Venus finden wir Jupiter, der am 13. November von ihr in geringem Abstand überholt wird. Auch Mars in der Konstellation Jungfrau schmückt den Morgenhimmel. Am 16. November leuchten alle drei Planeten gemeinsam mit der schmalen Sichel des abnehmenden Mondes tief im Osten. Saturn verschwindet nach der Monatsmitte von der abendlichen Bildfläche.

Die Phasen des Erdbegleiters: Vollmond am 4., Letztes Viertel am 10., Neumond am 18. und Erstes Viertel am 26. November. Am frühen Morgen des 6. November bedeckt der südliche Rand des Mondes den hellen Aldebaran im Sternbild Stier. Je nach geografischer Lage des Beobachtungsorts kommt es dann gegen 4 Uhr zu einer vollständigen oder einer streifenden Bedeckung. Und in der Nacht vom 17. November auf den 18. November blitzen stündlich bis zu 20 Sternschnuppen der Leoniden auf.

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Quelle:
SZ vom 02.11.2017
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