Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Sternenhimmel Januar

Mit einem Spektakel am Himmel beginnt das Jahr. Der Mond glimmt für kurze Zeit rostbraun. Die Stellung, die er dafür einnimmt, ereignet sich meist nur zweimal im Jahr. Außerdem: Orion funkelt jetzt hoch im Südosten.

Von Helmut Hornung

Highlight: Das neue Jahr beginnt mit einem kosmischen Lichtspiel. In den Morgenstunden des 21. Januar wandert der Mond durch den 1,4 Millionen Kilometer langen Schatten, den die Erde in den Weltraum wirft. Dabei wird der Mond nicht vollständig von der Bildfläche verschwinden, sondern am Höhepunkt dieser totalen Finsternis als Funzel in mehr oder weniger heller, rostbrauner Färbung glimmen. Das Spektakel ist etwas für Frühaufsteher, denn der Trabant rast erst um 4.34 Uhr in den irdischen Kernschatten hinein. Die Totalität dauert von 5.41 bis 6.44 Uhr, der Austritt aus dem Kernschatten erfolgt um 7.51 Uhr, kurz vor Monduntergang. Zu einer solchen totalen Verdunkelung kommt es, wenn Sonne, Erde und Vollmond in einer Reihe stehen, gleichsam aufgefädelt wie die Perlen an einer Kette. Diese Stellung ereignet sich durchschnittlich zweimal pro Jahr, nur dann steht der Erdtrabant nahe einem der beiden Schnittpunkte zwischen seiner Bahn und der "Ekliptik" - der Ebene des Erdumlaufs um die Sonne.

Sterne und Sternbilder: Der Orion funkelt jetzt hoch im Südosten. Darunter strahlt Sirius im Großen Hund, der hellste Fixstern des Firmaments. Weiter östlich blinkt Prokyon im Kleinen Hund, darüber die Zwillinge Kastor und Pollux. Hoch im Süden leuchtet Kapella im Fuhrmann. Zwischen Fuhrmann und Orion steht der Stier mit dem hellen Aldebaran, westlich von ihm finden wir die Plejaden. Andromeda und Pegasus mit dem Herbstviereck nehmen die südwestliche Himmelsbühne ein. Die Deichsel des Großen Wagens zeigt zum Nordhorizont, die des Kleinen Wagens mit dem Polarstern an der Spitze weist ebenso steil nach oben. Tief im Nordwesten fliegt der Schwan mit Deneb dahin. Knapp über dem Horizont zeigt sich Wega. Das "M" der Kassiopeia leuchtet hoch im Norden.

Planeten und Mond: Merkur und Saturn stehen unbeobachtbar am Taghimmel. Venus glänzt als Morgenstern im Südosten. In dieser Region hält sich auch Jupiter im Schlangenträger auf. Am 31. Januar leuchten er und Venus zusammen mit der abnehmenden Mondsichel tief über dem Horizont - ein netter Himmelsanblick gegen 6.30 Uhr. Mars in den Fischen ist Planet der ersten Nachthälfte und geht im Januar etwa 20 Minuten vor Mitternacht unter. Neumond ist am 6., Erstes Viertel am 14., Vollmond am 21. und Letztes Viertel am 27. Januar. In der Nacht auf 4. Januar erreichen die Meteore der Quadrantiden ihr Maximum, bis zu 100 lichtschwache Schnuppen können stündlich über das Firmament huschen. Am 3. Januar erreicht die Erde den geringsten Abstand zur Sonne.

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SZ vom 02.01.2019
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