Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Sternenhimmel Januar

Im Januar fällt beim nächtlichen Blick in den Sternenhimmel besonders der mythologische Himmelsjäger Orion auf. Außerdem blinkt tief im Südosten der hellste Fixstern am irdischen Firmament: Sirius im Großen Hund.

Von Helmut Hornung

Sterne und Sternbilder: Hoch im Südosten prangt jetzt am Abend der mythologische Himmelsjäger Orion. In dem markanten Bild funkeln einige helle Sterne, etwa der orangefarbene Beteigeuze oben links an der Schulter oder der bläuliche Rigel rechts unten am Fuß der Figur. Wer in einer mondlosen Nacht beobachtet, entdeckt schon mit bloßem Auge schräg unterhalb der drei Gürtelsterne der Konstellation ein zart schimmerndes Lichtfleckchen. Dahinter verbirgt sich der rund 1350 Lichtjahre von der Erde entfernte Orionnebel - so etwas wie ein kosmischer Kreißsaal: Er besteht überwiegend aus Wasserstoff, aus dem neue Sonnen geboren werden. Im Zentrum dieser Wolke offenbart das Amateurteleskop vier helle Sterne, die ein Trapez bilden. Mit einem Alter von ungefähr zwei Millionen Jahren zählen sie - astronomisch gesehen - zu den Babys. Ihre Strahlung regt den Orionnebel zum Leuchten an. Östlich von Orion lassen sich die Zwillinge Kastor und Pollux finden, oberhalb der Stier mit Aldebaran, in seiner Nähe der Sternhaufen der Plejaden sowie hoch darüber der Fuhrmann mit Kapella.

Tief im Südosten blinkt der hellste Fixstern am irdischen Firmament, Sirius im Großen Hund. Im Norden zeigt die Deichsel des Großen Wagens steil zum Horizont, während der Kleine Wagen in die "Gegenrichtung" fährt. Tief im Nordwesten funkelt Wega, weiter westlich Deneb im Schwan - beide Sterne sind Überbleibsel des Sommerdreiecks.

Planeten, Mond, Meteore: Während der ersten Januarwoche lässt sich Merkur vor Sonnenaufgang für jeweils etwa eine halbe Stunde am südöstlichen Firmament erspähen. Venus bleibt unsichtbar, Mars wandert im Laufe des Monats von der Waage in den Skorpion und leuchtet ebenso am Morgenhimmel wie Jupiter. Beide Planeten kommen sich am 7. Januar besonders nahe. Vier Tage später stößt der abnehmende Mond zu dem Duo - ein interessanter Anblick gegen sieben Uhr morgens. Saturn im Schützen befreit sich aus den Strahlen der Sonne und erscheint in der letzten Januarwoche gegen 6.30 Uhr allmorgendlich für eine kurze Zeit auf der Bildfläche.

Vollmond ist am 2., Letztes Viertel am 8., Neumond am 17. und Erstes Viertel am 24. Januar. Am letzten Tag des Monats Januar ist wiederum Vollmond - und eine in Mitteleuropa unsichtbare totale Mondfinsternis. In der Nacht zum 4. Januar tritt das Maximum der Quadrantiden ein, stündlich können an die 100 Sternschnuppen aufblitzen. Am 3. Januar passiert die Erde den sonnennächsten Punkt ihrer Jahresbahn.

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Quelle:
SZ vom 03.01.2018
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