Astronomie:Sternenhimmel Februar

Mitte des Monats kann man wieder einmal Merkur in der Abenddämmerung aufspüren. Suchen muss man knapp über dem Westhorizont. Am Firmament wird er für das bloße Auge sichtbar.

Von Helmut Hornung

Highlight: Der berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus soll Merkur angeblich niemals selbst gesehen und das noch kurz vor seinem Tod im Jahr 1543 bedauert haben. Man mag das glauben oder nicht: Tatsache ist, dass sich der innerste Planet nur selten und dann auch nur für kurze Zeit zeigt. Das liegt an seiner Bahn, die ihn von der Erde aus gesehen nie sehr weit von der Sonne wegführt. Merkur steht am Himmel also immer recht nah am Tagesgestirn und ist entweder nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang sichtbar. Nach der Monatsmitte besteht wieder einmal eine gute Gelegenheit, den nach dem römischen Götterboten benannten Himmelskörper in der Abenddämmerung aufzuspüren. Suchen muss man knapp über dem Westhorizont. Am 15. Februar etwa wird er bei wolkenlosem Firmament wenige Minuten nach 18 Uhr für das bloße Auge als helles Sternchen sichtbar. Eine knappe Dreiviertelstunde später geht er schon wieder unter. Allerdings verschluckt ihn ungefähr 20 Minuten vorher der horizontnahe Dunst und lässt ihn von der Bildfläche verschwinden. Das Beobachtungsfenster steht also nur sehr kurz offen. Bis Ende Februar verspäten sich die Untergänge auf etwa 19.40 Uhr, danach sinkt die Chance von Tag zu Tag, den lichtschwächer werdenden Planeten zu erspähen.

Sterne und Sternbilder: Die südliche Himmelsbühne im Februar zählt zu den prächtigsten des Jahres. Hier versammeln sich viele markante Bilder wie Orion, Großer und Kleiner Hund, Zwillinge, Fuhrmann oder Stier. Ihre hellsten Sterne - Rigel, Sirius, Prokyon, Pollux, Kapella und Aldebaran - bilden die Spitzen des Wintersechsecks. Im Südosten rückt auch noch Regulus im Löwen ins Bild. Im Nordosten finden wir den Großen Wagen mit steil nach unten zeigender Deichsel. Fast genau im Norden blinkt der Polarstern an der Deichselspitze des Kleinen Wagens. Andromeda und Kassiopeia leuchten im Nordwesten, ebenso der unauffällige Kepheus.

Planeten, Mond und Meteore: Venus spielt nach wie vor ihre Rolle als Morgenstern und strahlt tief im Südosten. In dieser Region glimmt auch Saturn im Schützen, höher am Himmel in Richtung Süden leuchtet Jupiter im Schlangenträger. Am 27. Februar gibt sich das Planetentrio gemeinsam mit dem abnehmenden Halbmond gegen 6 Uhr ein Stelldichein über dem Horizont. Mars wandert von den Fischen in den Widder. Neumond ist am 4., erstes Viertel am 12., Vollmond am 19. und letztes Viertel am 26. Februar. Sternschnuppen machen sich rar, in diesem Monat treten keine erwähnenswerten Meteorströme auf.

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