Astronomie:Sternenhimmel Dezember

Im Winter funkeln viele helle Sterne in markanten Konstellationen und Mitte Dezember könnten an die 120 Sternschnuppen über das Firmament flitzen - und zwar stündlich. Die Sterne im Dezember.

Von Helmut Hornung

Sterne und Sternbilder: Am Winterhimmel funkeln viele helle Sterne in markanten Konstellationen, die jetzt im Osten am Firmament erscheinen: Orion mit dem charakteristischen Gürtel aus drei Sternen, die Zwillinge Kastor und Pollux oder der Stier mit dem blutunterlaufenen Auge Aldebaran. Ein wenig westlich von ihm fällt eine dreieckige, recht kompakte Ansammlung von etwa einem halben Dutzend Lichtpünktchen auf. Das sind die Plejaden, der griechischen Mythologie nach die Töchter des Titanen Atlas und der Okeanide Pleione. Astronomisch gesehen handelt es sich bei ihnen um einen offenen Sternhaufen, also um junge Sonnen, die auf engem Raum zusammenstehen. Die Plejaden, auch Siebengestirn genannt, umfassen insgesamt wohl 1200 Sterne, die gemeinsam aus einer Gaswolke vor etwa 100 Millionen Jahren geboren wurden und von der Erde etwa 440 Lichtjahre entfernt sind.

Hoch im Südwesten stehen das Pegasus-Viereck und die Sternenkette der Andromeda, knapp über dem Horizont blinkt einsam Fomalhaut im Südlichen Fisch. Die Deichsel des Großen Wagens zeigt steil zum Nordpunkt am Horizont. Im Westen strahlen Deneb im Schwan und Wega in der Leier als Relikte des Sommerdreiecks. Kassiopeia und der Fuhrmann mit der hellen Kapella prangen hoch im Norden.

Planeten, Mond, Meteore: Merkur schimmert ab Weihnachten für den Rest des Monats eine Viertelstunde in der Morgendämmerung tief im Südosten. Venus können wir von der Beobachtungsliste für das bloße Auge streichen. Mars wandert von der Jungfrau in die Waage und zeigt sich am frühen Morgenhimmel - wie Jupiter, der ebenfalls in der Waage steht. Am 14. Dezember ergibt sich im Südosten gegen 7 Uhr ein netter Himmelsanblick, wenn die schmale Sichel des abnehmenden Mondes zwischen Mars und Jupiter tritt und in dieser Region auch noch der helle Stern Spika strahlt.

Die Phasen des Erdbegleiters: Vollmond ist am 3., Letztes Viertel am 10., Neumond am 18. und Erstes Viertel am 26. Dezember. In der Nacht zum 13. Dezember erwarten die Astronomen den Höhepunkt der Geminiden. Dieser Meteorstrom scheint aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen - daher sein Name - und gilt als recht reichhaltig: An die 120 Sternschnuppen können stündlich über das Firmament flitzen, darunter manch helles Exemplar. Abgebröckelt sind sie von dem Planetoiden Phaeton, einem inaktiven Kometenkern. Am 21. Dezember erreicht die Sonne den Tiefpunkt ihrer Jahresbahn, um 17.28 Uhr beginnt aus astronomischer Sicht der Winter. Danach werden die Tage allmählich wieder länger.

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