Astronomie:Sternenhimmel August

Den 12. August sollten sich Himmelsbeobachter schon mal im Kalender eintragen. Denn da gibt es besonders viele Sternschnuppen zu sehen - im Volksmund werden diese Meteore im August "Laurentiustränen" genannt.

Von Helmut Hornung

Highlight: Um den 12. August herum werden sich die Blicke vieler Hobbyastronomen zum Himmel richten. Klares Wetter vorausgesetzt, flitzen in diesen Nächten besonders viele Sternschnuppen über das Firmament. Laurentiustränen nennt der Volksmund diese Meteore, die alljährlich im August auftauchen. Damit soll an den Diakon Laurentius erinnert werden, der am 10. August 258 in Rom gefoltert und schließlich auf einem glühenden Eisenrost hingerichtet wurde. Nach seinem Märtyrertod fielen Sternschnuppen - Tränen, die der Heilige geweint haben soll. Tatsächlich verbergen sich hinter dieser himmlischen Erscheinung winzige Krümel, die vom Kometen 109P/Swift-Tuttle abbröseln. Sie verteilen sich entlang der Kometenbahn, welche die Erde jedes Jahr ungefähr um dieselbe Zeit durchquert. So können die Staubteilchen mit hohem Tempo in die irdische Atmosphäre eindringen und in etwa 80 bis 100 Kilometer Höhe eine mehr oder weniger helle Leuchtspur verursachen. Vom Boden aus betrachtet erscheint es so, als würden diese Meteore alle von einem Punkt am Firmament herkommen. Weil dieser sogenannte Radiant im Perseus liegt, heißen die Sternschnuppen Perseiden. In diesem Jahr tritt ihr Maximum - mit theoretisch um die 90 Meteoren pro Stunde - in der Nacht zum 13. August auf.

Sterne und Sternbilder: Noch immer funkeln die Sterne des Sommerdreiecks mit den "Spitzen" Atair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier hoch am Südhimmel. Über dem Horizont fallen vor allem Schütze und Skorpion auf. Der Stern Arktur im Bild Bootes blinkt im Südwesten. Im Nordwesten funkeln die sieben Sterne des Großen Wagens, im Norden steht der Kleine Wagen mit dem Polarstern an der Deichselspitze. Im Nordosten betreten die Vorboten des Herbstes die Himmelsbühne: Pegasus und Andromeda. Richtung Norden finden wir Kassiopeia und darunter Perseus, das Herkunftssternbild der Perseiden.

Planeten und Mond: Venus und Mars bleiben unbeobachtbar, Merkur indes erscheint zwischen 8. und 23. August in der Morgendämmerung tief im Osten. Jupiter strahlt während der ersten Nachthälfte hell im Schlangenträger. Am Abend des 9. August erhält der Riesenplanet Besuch vom zunehmenden Mond (dessen Helligkeit den Blick auf die Perseiden stört). Am 12. August zieht der Mond dann dicht am Saturn vorbei, der sich im Schützen aufhält. Neumond ist am 1., Erstes Viertel am 7., Vollmond am 15. und Letztes Viertel am 23. August. Am 30. August tritt zum zweiten Mal in diesem Monat die Neumondphase ein.

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