Sternenhimmel August:Wie die Milchstraße zu ihrem Namen kam

Sternenhimmel August: Sternenhimmel-Karten für August

Sternenhimmel-Karten für August

(Foto: M. Rothe)

In klaren Sommernächten ist die Galaxis mit bloßem Auge gut zu erkennen. Ihr Name stammt aus der griechischen Mythologie und hat mit einem unehelichen Kind zu tun.

Von Helmut Hornung

Highlight: In einer klaren, mondlosen Sommernacht schimmert die Milchstraße am Himmel. Zu ihrer Beobachtung empfiehlt sich ein Standort außerhalb der Lichtglocke einer Stadt und mit freier Sicht zum Horizont. Zudem sollte man seinen Augen mindestens 20 Minuten Zeit geben, um sie an die Dunkelheit zu gewöhnen. Was steckt hinter diesem diffusen Band? Aus der griechischen Mythologie stammt der Name: Zeus hatte mit der Königstochter Alkmene einen Sohn namens Herakles gezeugt und legte ihn seiner Gemahlin Hera an die Brust, um ihm göttliche Kräfte zu verleihen. Hera erwachte und stieß das fremde Baby von sich. Dabei spritze Milch über den Himmel und bildete den "Kiklos Galaxias". Viele Kulturen sehen in der Milchstraße einen Weg oder Fluss. Die !Kung Buschleute bezeichnen sie als "Rückgrat der Nacht", das die Dunkelheit am Himmel hält und nicht auf die Erde stürzen lässt. Galileo Galilei erkannte 1609, dass die Milchstraße aus unzähligen Sternen besteht, Friedrich Wilhelm Herschel erkundete die Gestalt dieses Gebildes. In 3400 Feldern am Firmament zählte der Astronom beharrlich alle in seinem Teleskop sichtbaren Sterne. Er zeichnete das Bild einer abgeplatteten, langgezogenen Scheibe. Heute wissen wir, dass diese Galaxis, der auch die Sonne angehört, einem Frisbee mit etwa 200 000 Lichtjahren Durchmesser gleicht. Herschel starb vor 200 Jahren, am 25. August 1822.

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(Foto: M. Rothe)

Sterne und Sternbilder: Das galaktische Zentrum liegt in Richtung des Sternbildes Schütze, das jetzt tief im Süden steht. Östlich davon blinken Steinbock und Wassermann, westlich Skorpion und Waage. Hoch am Himmel steht das Sommerdreieck mit den Sternen Atair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier. Herkules, Krone und Bootes schließen sich Richtung Westen an. Mit aufgerichteter Deichsel prangt der Große Wagen im Nordwesten, auf der nordöstlichen Bühne versammeln sich Perseus, Kassiopeia, Andromeda und Pegasus.

Planeten, Mond, Meteore: Merkur entzieht sich im August den Blicken, Venus strahlt als Morgenstern für jeweils eine Stunde im Osten. Mars lässt sich nach Mitternacht beobachten. Jupiter und Saturn hingegen zeigen sich die ganze Nacht über. Der Ringplanet gelangt am 14. August im Steinbock in Opposition zur Sonne und ist dann 1325 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der Fahrplan des Mondes: erstes Viertel am 5., Vollmond am 12., letztes Viertel am 19. und Neumond am 27. August. In der Nacht zum 13. August erreichen die berühmten Perseiden ihr Maximum. Theoretisch sollten stündlich einige Dutzend Sternschnuppen aufflammen. Leider wird der Vollmond viele Meteore überstrahlen.

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