Astronomie:Der Sternenhimmel im Juni

ipad-PA-Sternenhimmel-Nord

Grafik: Rothe

Welche Sterne und Sternbilder im Juni 2017 am Nachthimmel zu sehen sind.

Von Helmut Hornung

Sterne und Sternbilder: Beim Blick nach Süden fällt recht tief stehend ein rötlich funkelndes Licht auf: Antares, der hellste Stern im Skorpion. Etwa 600 Jahre benötigt das Licht, um von dieser Gaskugel zu uns zu gelangen. Die Farbe weist darauf hin, dass ihre Oberfläche mit rund 3500 Grad kühler ist als jene der Sonne. Auch was die Größe betrifft, hat es Antares in sich: Der Riese bringt es auf einen Radius vom 800-Fachen der Sonne. Stünde er statt ihr im Zentrum des Planetensystems, würden Merkur, Venus, Erde und Mars in seinem Innern laufen. Außerdem strahlt der Gigant 65 000 Mal heller als die Sonne. Mit seinem Namen spielten die alten Griechen auf die Farbe von Antares an, die sie an den Mars (Ares) erinnerte, den sprichwörtlich roten Planeten. Der Skorpion gehört ebenso zu den Tierkreissternbildern wie Jungfrau, Waage und Schütze, die sich allesamt auf der südlichen Himmelsbühne versammeln.

Halbwegs parallel zum Nordosthorizont verläuft die Sternenkette der Andromeda. Richtung Westen funkeln ebenfalls ganz tief am Himmel Kapella im Fuhrmann sowie die Zwillings-Sterne Kastor und Pollux. Um den nördlichen Himmelspol schimmern Drache und Kleiner Wagen. Nicht zu übersehen ist außerdem der Große Wagen mit steil aufragender Deichsel.

ipad-PA-Sternenhimmel-Süd

Grafik: Rothe

Planeten, Mond, Meteore: Der Gasplanet Jupiter strahlt im Sternbild Jungfrau nach Einbruch der Dunkelheit hoch im Südwesten. Der Saturn erreicht Mitte Juni mit 1,352 Milliarden Kilometern seine geringste Distanz zur Erde - wegen der Lichtgeschwindigkeit sieht man auf der Erde allerdings kein Live-Bild des Saturns, sondern ein 75 Minuten altes Bild. Zudem steht der Saturn der Sonne am Himmel genau gegenüber und bezieht gegen Mitternacht seine höchste Stellung im Süden. Merkur und Mars sind im Juni nicht mehr zu sehen. Am Morgenhimmel glänzt Venus; der Planet wandert vom Widder in den Stier und geht zum Monatsende gegen 2.55 Uhr auf.

Der Mond gelangt am Donnerstag, den 1. Juni, ins Erste Viertel, Vollmond ist kommende Woche (9. Juni), Letztes Viertel am 17. und Neumond am 24. Juni. Am Pfingstsonntag begegnet der Mond am frühen Morgen dem Jupiter, in der Nacht von 9. auf 10. zieht er am Saturn vorbei. Auffällige Meteorströme fehlen in den nächsten Wochen, lediglich der "Juni-Bootiden" genannte Meteorstrom im letzten Monatsdrittel könnte an seinem Höhepunkt um den 27. ein wenig Schnuppenzauber hervorbringen. Am 21. Juni erreicht die Sonne um 6.24 Uhr ihre höchste Stellung, das heißt: In unseren Breiten beginnt der astronomische Sommer.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: