Süddeutsche Zeitung

Testament:Bizarrer Streit um Aretha Franklins letzten Willen

  • Nachkommen streiten über den Nachlass der 2018 verstorbenen Soul-Sängerin Aretha Franklin.
  • Es kursieren mittlerweile verschiedene angebliche Testamente in unterschiedlichen Fassungen.
  • Nun soll ein Handschriftenexperte klären, welches der echte letzte Wille Franklins ist.

Im Streit um den vermutlich millionenschweren Nachlass von Aretha Franklin soll ein Handschriftexperte klären helfen, was der letzte Wille der Soul-Queen gewesen ist. Ein Richter soll noch an diesem Dienstag im Nachlassgericht von Oakland County, Michigan, über einen entsprechenden Antrag entscheiden.

Ursache des bizarren Streits in Franklins Familie ist die Tatsache, dass nach ihrem Tod im August vergangenen Jahres zunächst kein Testament gefunden wurde. Dann tauchten mehrere handschriftlich verfasste Vermächtnisse auf, in denen Verwandte unterschiedlich bedacht werden.

In einem Testament von 2014 wird Franklins jüngster Sohn Kecalf Franklin (Kecalf Cunningham) als Bevollmächtigter des Nachlasses genannt. Anwälte des Vermögens der Sängerin sagen aber, es gebe keine Grundlage für die Annahme, dass Kecalf Franklin die nötige Qualifikation dafür habe.

Nach Franklins Tod kamen die Hinterbliebenen zunächst überein, die Aufsicht über den Nachlass ihrer Nichte Sabrina Owens zu übertragen, die Verwaltungsfachfrau an einer Universität ist. Die Rolle als Ko-Vollstrecker beansprucht ein anderer Sohn Franklins, Theodore White II (Ted White Jr., Künstlername Teddy Richards).

In der 2014 in Franklins Sofakissen entdeckten Testament-Version tauchen die Namen von Owens und White für diese Rollen auf, sind aber durchgestrichen. In einer Version von 2010 sind sie das nicht. White glaubt, dass es nicht seine Mutter war, die die beiden Namen durchstrich.

Die Soulsängerin Aretha Franklin war 2018 im Alter von 76 Jahren nach einer schweren Krebserkrankung verstorben. Sie war in den Sechzigerjahren mit Songs wie "Respect", "Think" und "A Natural Woman" berühmt geworden und zählte neben Ray Charles und James Brown zu den wichtigsten Interpreten des amerikanischen Soul. Ihr Nummer-eins-Hit "Respect" wurde ab 1967 zur Hymne der afroamerikanischen Befreiungs- und der Frauenbewegung.

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