SZ-Kolumne "Bester Dinge":Nichts zu verlieren

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(Foto: Rüdiger Wölk/imago)

Schlechte Zeiten für Diebe: Ortungs-Apps bringen Koffer, Fahrräder und Rucksäcke zu ihren Eigentümern zurück. Und manchmal sogar Dinge, die man gar nicht gesucht hat.

Von Julia Schriever

Es gibt Dinge, die einfach verschwinden, Socken, Haargummis, Ladekabel, und meistens findet man sie nie wieder. Und dann gibt es Dinge, die man mit einer Ortungs-App suchen kann. "Wo ist?", heißt die App auf dem iPhone. Wo ist mein Koffer, fragten sich in diesem Sommer Tausende Menschen am Flughafen - und konnten auf der App sehen, dass ihr Gepäck samt dem kleinen Sender noch im Flieger rumlag. Wo ist mein Fahrrad hin, fragte sich ein junger Brite. Er fand es mithilfe der Ortungs-App - und trank dann noch ein Bier mit dem Fahrraddieb, wie man auf Youtube sehen kann.

Solche Happy Ends gibt es viele, denn gerade unter Jüngeren sind die Apps beliebt. Das Marktforschungsunternehmen The Harris Poll befragte junge Menschen der Generation Z, also der zwischen 1997 und 2012 geborenen, und fand heraus: 69 Prozent von ihnen nutzen Ortungsdienste auf ihren Handys.

So kam es auch zu folgender Geschichte. Am Samstag fuhr ein amerikanischer Austauschstudent mit dem Zug nach Frankfurt, als er entdeckte, dass sein Rucksack gestohlen worden war. Darin fast alles, was wichtig ist: Laptop, Kamera, Reisepass. Nur das Handy hatte er noch bei sich. Er ging zur Polizei in Frankfurt. Aber natürlich schaute er auch in seine App, mit der er den Laptop orten konnte: nahe Bonn.

Die Frankfurter Polizei schickte ihre Kollegen los, die den mutmaßlichen Dieb samt Rucksack sofort fanden. Und nicht nur ihn, sondern auch eine Handtasche mit 7000 Euro Bargeld, die eine Frau schon vermisste. Der Mann versuchte erst noch wegzurennen, gab aber nach 300 Metern auf. Vielleicht, weil sie ihn ja ohnehin hätten orten können.

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