Anschlag auf Weihnachtsmarkt:Irrtümlich Verdächtigter von Berlin: "Wollte meine U-Bahn erwischen"

Navid B. galt kurz nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt als möglicher Täter. Jetzt spricht er über seine Festnahme.

Navid B. war der Mann, der kurz nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Montag irrtümlich festgenommen wurde. Jetzt hat sich der Flüchtling aus Pakistan zu Wort gemeldet.

Er sei im Tiergarten gewesen "und wollte meine U-Bahn erwischen, um nach Hause zu fahren", sagte der Asylbewerber in einem Interview mit der Welt am Sonntag laut Vorabmeldung.

Er sei gerannt, als er eine Straße überquerte, weil Autos kamen. Daraufhin hätten ihn Polizisten angehalten und ihn gefragt, warum er renne, berichtet er. Sie hätten ihn dann gefragt, "ob ich den Anschlag mit dem Laster verübt habe". Obwohl er gesagt habe, dass er unschuldig sei, habe er die Nacht in Gewahrsam verbringen müssen.

Am nächsten Tag sei er dann freigelassen und zunächst in ein Hotel gebracht worden. "Anschließend wurde ich in eine andere Flüchtlingsunterkunft gebracht, aber ich weiß nicht, wo sie sich befindet", sagte Navid B - er halte sich immer noch in Berlin auf. Sein Handy bekam Navid B. laut WamS am Donnerstag zurück.

Nach der Festnahme ergaben polizeiliche Ermittlungen, dass der Pakistaner nichts mit dem Anschlag mit zwölf Toten und etwa 50 Verletzten zu tun hatte. In den vergangenen Tagen gab es dann Irritationen, weil Navid B. nicht wieder in seiner Unterkunft in Berlin-Tempelhof aufgetaucht war. Auch Angehörige äußerten sich besorgt, weil er sich zunächst nicht wieder bei ihnen gemeldet habe.

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin, Anis Amri, wurde am frühen Freitagmorgen in Mailand von der Poizei erschossen.

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