Ägypten:Anschlag auf Touristenbus bei Pyramiden von Gizeh

Pyramiden am Stadtrand von Kairo

Die berühmten Pyramiden am Stadtrand von Kairo auf einem Archivbild

(Foto: dpa)
  • Bei einer Bombenexplosion nahe der Pyramiden von Gizeh in Ägypten sind mehrere Menschen verletzt worden.
  • Der Sprengsatz explodierte als ein Touristenbus vorbeifuhr. Demnach wurden mindestens fünf südafrikanische Touristen durch Glassplitter verletzt.
  • Islamische Extremisten haben in Ägypten wiederholt Anschläge auf Christen und Touristen verübt.

Es ist der zweite Anschlag auf Touristen in der Nähe der berühmten Pyramiden innerhalb eines halben Jahres. jetzt sind bei einem Anschlag auf einen Touristenbus mindestens 16 Menschen verletzt worden. Laut einem Bericht des ägyptischen Staatsfernsehens saßen in dem Bus 25 Touristen aus Südafrika. Laut Informationen aus Sicherheitskreisen explodierte der Sprengsatz in der Nähe der Pyramiden von Gizeh an einer Straße.

Im Urlaubsland Ägypten kommt es immer wieder zu Angriffen auf Touristen. Die Reisebranche hatte schon nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Jahr 2013 und Massenprotesten im Land gelitten, sich in den vergangenen Monaten aber erholt. Im Dezember waren bei einem Anschlag auf einen Bus mit vietnamesischen Touristen vier Menschen getötet worden. Die für die ägyptische Wirtschaft bedeutsame Tourismusindustrie hat zuletzt Anzeichen einer Erholung gezeigt, nachdem sie in den vergangenen Jahren unter den politischen Unruhen und der Gewalt gelitten hatte, die auf den Sturz des Machthabers Hosni Mubarak im Jahr 2011 folgte.

Gerade hatte Ägyptens Präsident, der Ex-Genaral Abdel Fattah al-Sisi, 560 Häftlinge begnadigt, darunter eine bekannten Journalisten und regierungskritische Demonstranten. Der wegen Beleidigung der Justiz verurteilte Journalist Abdel Halim Kandil komme aus gesundheitlichen Gründen frei, meldete die ägyptische Nachrichtenseite Al-Masry al-Youm am Freitag. Im Oktober 2018 hatte ein Berufungsgericht eine dreijährige Haftstrafe gegen Kandil bestätigt.

Die Regierung geht unter Führung des autoritär regierenden Al-Sisi mit harter Hand gegen Oppositionelle und Kritiker vor. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden in den vergangenen Jahren Zehntausende aus politischen Gründen festgenommen, darunter viele Islamisten. Hunderte wurden demnach zum Tode verurteilt. Die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit sind in Ägypten massiv beschnitten. Die Regierung rechtfertigt ihr Vorgehen mit der Terrorgefahr.

Begnadigt wurden dem Bericht zufolge zudem acht Frauen, die wegen unerlaubter Proteste verurteilt worden waren. Sie hatten an Demonstrationen für Mursi teilgenommen. Begnadigungen wie diese sind in Ägypten im derzeit laufenden Fastenmonat Ramadan üblich.

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