Anschlag auf Marathon:Boston wartet auf Obama

Boston Obama

US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle machen sich auf den Weg zur Trauerfeier nach Boston.

(Foto: AFP)

Tausende Trauergäste werden erwartet, wenn Boston am Nachmittag der Bombenopfer gedenkt. Auch der Präsident Obama wird kommen. Wer hinter dem verheerenden Anschlag steckt, ist noch unklar - doch die Ermittlungen zeigen erste Erfolge: Eine Überwachungskamera soll mindestens einen Verdächtigen gefilmt haben.

Drei Tage nach dem tödlichen Anschlag auf den Boston-Marathon gedenkt die Stadt der Opfer. Auch US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle werden am Donnerstagnachmittag zu einem Gedenkgottesdienst verschiedener Religionen in der Heiligkreuz-Kathedrale erwartet. Die Behörden haben scharfe Sicherheitskontrollen angekündigt.

Die Kirche im Stadtteil South End ist etwa eine Meile von der Ziellinie des Boston-Marathons entfernt, wo Unbekannte am Montag zwei Bomben explodieren ließen und so drei Menschen töteten. Mehr als 180 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt. Noch immer ist unklar, wer hinter dem tödlichen Angriff steckt.

Video soll Verdächtigen zeigen

Mehrere Medien hatten am Mittwoch bereits eine Festnahme gemeldet. Dies wurde von den Ermittlern jedoch dementiert. Angaben des Secret Service zufolge hat die Polizei aber mindestens einen Verdächtigen im Visier. Auf seine Spur kamen die Ermittler Medienangaben zufolge durch ein Video, das die Kamera eines Ladens auf der Boylston Street nahe der Ziellinie aufgenommen hatte. Auch Aufzeichnungen eines Bostoner Fernsehsenders hätten zu dem Fortschritt beigetragen. Die Bilder zeigen demnach einen Mann, der sich durch auffälliges Verhalten verdächtig machte.

Unter anderem der US-Sender CNN und der Boston Globe berichten zudem von einem zweiten Verdächtigen. Beide seien am Tag des Anschlags nahe der Marathon-Ziellinie fotografiert worden. Es sei bislang aber noch nicht gelungen, die Verdächtigen namentlich zu identifizieren. Laut Boston Globe sollen die Bilder noch an diesem Donnerstag veröffentlicht werden, um die Öffentlichkeit an der Suche nach den Verdächtigen zu beteiligen. Die Behörden haben die Suche nach einem zweiten Verdächtigen noch nicht offiziell bestätigt.

Die New York Times berichtet unter Berufung auf einen Vertreter der ermittelnden Behörden, das bislang gesichtete Foto- und Videomaterial zeige "mehrere interessante Personen", mit denen noch zu sprechen sei. Nicht unbedingt, weil sie sich verdächtig gemacht hätten, sondern auch, weil sie als wichtige Zeugen gelten.

Unterdessen werden noch immer Dutzende Verletzte in Bostoner Krankenhäusern behandelt. Zwei von ihnen schweben in Lebensgefahr. Der Zustand von zehn weiteren sei ernst, meldete CNN unter Berufung auf das Bostoner Traumazentrum. Viele Verletzte leiden demnach unter den Folgen der Metallsplitter und Nägel, die ihnen durch die Bomben in den Körper getrieben wurden.

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