Angst vor neuem Sturm:Berliner Hauptbahnhof erneut gesperrt

Der Berliner Hauptbahnhof ist wegen einer Sturmwarnung am Sonntag erneut gesperrt worden - allerdings nur teilweise.

Nervosität bei der Deutschen Bahn: Zunächst teilte die Bahn mit , der Berliner Hauptbahnhof sei erneut komplett gesperrt geworden. Dann korrigiert sich das Unternehmen selbst: Nur der oberirdische Teil ist demnach gesperrt und evakuiert. Dadurch ist der Fern- und Nahverkehr ausschließlich im unterirdischen Bereich weiter möglich.

Angst vor neuem Sturm: Der Stahlträger, der vom Hauptbahnhof in Berlin gestürzt war, wurde am Freitag geborgen - Sicherheitsbedenken bestehen weiterhin.

Der Stahlträger, der vom Hauptbahnhof in Berlin gestürzt war, wurde am Freitag geborgen - Sicherheitsbedenken bestehen weiterhin.

(Foto: Foto: dpa)

Nach ersten Augenzeugenberichten müssen alle Reisenden das Gebäude verlassen. Es herrsche Chaos.

Das eine Milliarde Euro teure Vorzeigeprojekt der Bahn war erst in der Nacht zum Freitag wegen des Orkans "Kyrill" komplett gesperrt und geräumt worden. Ein tonnenschwerer Stahlträger war aus etwa 40 Metern Höhe aus der Fassade in die Tiefe gestürzt.

Danach hatte die Bahn bekannt gegeben, dass aus Sicherheitsgründen der Bahnhof nur bis zur Windstärke 8 in Betrieb bleiben soll. Am Sonntag hatten die Wetterdienste neue Sturmwarnungen herausgegeben.

Bei dem Unglück am Freitagmorgen hatten sich zwei weitere Stahlträger gelöst, die aber nicht herunterfielen. Die Bahn wollte nun mit zusätzlichen Sicherungsarbeiten weitere Abstürze verhindern.

Nach dem Unglück war bekannt geworden, dass alle waagerechten Stahlträger in der Fassade nicht festgeschweißt waren, sondern aus architektonischen Gründen nur wie Regalbretter lose auf Verstrebungen liegen.

Dennoch beteuerte die Bahn, dass die Sicherheit der Fahrgäste am neuen Berliner Hauptbahnhof gewährleistet sei. Einen Bericht des Berliner Tagesspiegels, wonach schon bei der Planung des Hauptbahnhofs Sicherheitsbedenken bekannt gewesen seien, wies sie zurück.

Hinsichtlich der Träger in der Stahlkonstruktion habe es bei Planung, Genehmigung, Bau und Abnahme der Bauten keinerlei Sicherheitsbedenken gegeben.

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