Süddeutsche Zeitung

Angriff auf Piloten:Gericht schickt Flugschüler ins Gefängnis

Ein 52-Jähriger Flugschüler muss neun Jahre in Haft. Der Mann hatte während eines Übungsfluges in 1500 Metern Höhe seinen Fluglehrer mit einem Stein angegriffen.

Ein Flugschüler muss für neun Jahre in Haft, weil er den Piloten in 1500 Meter Höhe angriff. Das Landgericht Frankfurt (Oder) verurteilte den 52-Jährigen wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und wegen Angriffs auf den Luftverkehr. Offensichtlich wollte der Mann sich bei dem Übungsflug umbringen und den Fluglehrer mit in den Tod reißen.

Der Flugschüler hatte behauptet, dass der Fluglehrer ihn am Boden und in der Luft sexuell belästigt habe und er sich wehren musste. Der 73-jährige Pilot hatte das vehement zurückgewiesen. Er hatte ausgesagt, während des Fluges mehrfach mit einem Stein geschlagen worden zu sein. Der Angeklagte wiederum hatte berichtet, nur einmal mit dem Stein auf den Mann eingeschlagen zu haben.

Die Aussage des 52-Jährigen sei unglaubhaft, sagte der Vorsitzende Richter. Auch die Notlandung im vergangenen Juni spreche für die Version des Piloten. Dieser konnte die Cessna auf einem Feld im Oderbruch landen. Beide Männer wurden dabei verletzt.

Bei der Bewertung der Tat ging die Kammer von Heimtücke und Hinterlist des Angeklagten aus. Er habe eine harmlose Flugstunde gebucht und diese für den Anschlag genutzt. Zugunsten des Flugschülers wertete das Gericht, dass er nicht vorbestraft ist und nur bedingt mit Vorsatz handelte. Das Motiv für die Tat blieb unklar.

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dpa/ahem
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