Tourismus:Amsterdam verbannt den Joint von der Straße

Tourismus: Ein Kanal in Amsterdam. Auch hier soll zukünftig nicht mehr gekifft werden dürfen.

Ein Kanal in Amsterdam. Auch hier soll zukünftig nicht mehr gekifft werden dürfen.

(Foto: via www.imago-images.de/imago images/robertharding)

Kiffend durch die Gassen ziehen? Für viele ist das der Grund, nach Amsterdam zu reisen. Doch der Bevölkerung der niederländischen Hauptstadt wird das zu viel. Auch die Sexarbeiterinnen bekommen neue Regeln.

Von Juri Auel

Klar, Amsterdam hat einiges zu bieten. Da wären das Van-Gogh-Museum, Kanalrundfahrten mit dem Boot - oder wer es lieber etwas historischer mag - das Anne-Frank-Haus. Es dürfte aber kein Geheimnis sein, dass viele Besucher vor allem wegen des Nachtlebens und der - aus deutscher Sicht - laxeren Drogenpolitik die Hauptstadt der Niederlande besuchen.

Amsterdam, das bedeutet für diese Klientel kiffen, trinken, feiern. Vom Coffeeshop, in denen sich auch Touristen mit kleinen Mengen Haschisch und Marihuana eindecken können, geht es weiter in die zahlreichen Pubs der Stadt oder ins berühmte Rotlichtviertel "De Wallen", in dem die Damen des Gewerbes in großen Fenstern sitzend ihre Dienste anbieten.

Doch weil die Feierei nicht immer leise und friedlich passiert, klagen die Anwohner seit Jahren über die Probleme, die der Massentourismus mit sich bringt. Die Stadtpolitik hat deswegen nun ein neues Maßnahmenpaket vorgelegt, das Abhilfe schaffen soll. Eine der neuen Regeln untersagt von Mitte Mai an in der Altstadt das Kiffen auf offener Straße. Außerdem ist für die Sexarbeiterinnen früher Feierabend, ihre Sperrstunde wird von sechs auf drei Uhr in der Früh vorverlegt. Kneipen dürfen ab ein Uhr nachts keine neuen Kunden zulassen. Das Trinken von Alkohol auf der Straße wird ebenfalls verboten.

Das Viertel solle für die Bewohner sicherer und lebenswerter werden, sagte die Stadt. "Vor allem nachts kann die Atmosphäre sehr grimmig werden", heißt es in der Begründung. Die feiernden Touristen würden außerdem Straßendealer anziehen, und die wiederum sorgten für Kriminalität. Die Behörden prüfen auch, ob der Verkauf in den Coffeeshops zwischen 16 und ein Uhr eingeschränkt werden kann. Ein geplantes Zutrittsverbot für Touristen für die Shops scheiterte im vergangenen Jahr - aus Angst, dies würde den illegalen Straßenhandel befeuern.

Wer seine Amsterdam-Pläne jetzt umstellen muss, hier wären noch ein paar ebenfalls berauschende Tipps. Wie wäre es mit einer Fahrradtour um den Dam, den zentralen Platz der Stadt? Dort befindet sich der Königliche Palast ebenso wie das Nationalmonument. Und nicht zu vergessen natürlich der A'dam Lookout - eine 360-Grad-Aussichtsplattform, die einen der schönsten Panoramablicke auf den Amsterdamer Hafen und das Stadtzentrum bieten soll. Und feiern geht ja auch noch - nur eben ein bisschen anders.

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