Der mutmaßliche Todesschütze der kalifornischen Oikos-Universität in Oakland soll seine Tat unter anderem wegen Mobbings begangen haben. Der örtliche Polizeichef, Howard Jordan, sagte, der in Südkorea geborene Student sei wegen seiner schlechten Englischkenntnisse aufgezogen worden. Der Mann hatte am Montag auf dem Gelände der christlichen Privatuni sieben Menschen erschossen und drei weitere verletzt.
Zuvor hatte Jordan mitgeteilt, dass es der Täter auf eine Verwaltungsangestellte der Schule abgesehen hatte. Der Angriff sei womöglich Wochen im Voraus geplant gewesen. Der 43 Jahre alte Student soll zuvor wegen auffälligen Verhaltens der Hochschule verwiesen worden sein.
Der Schütze war den Polizeiangaben zufolge in das Universitätsgebäude eingedrungen, nahm eine Sekretärin als Geisel und suchte nach einer bestimmten Angestellten aus der Verwaltung. Als er merkte, dass die Frau nicht da war, erschoss er zunächst seine Geisel, zwang dann Studenten, sich an einer Wand aufzustellen - und richtete einen nach dem anderen hin. "Ich werde Euch alle töten", soll der Mann gerufen haben. Daraufhin habe er seine Waffe durchgeladen und in mehrere Klassenzimmer gefeuert, sagte Jordan. "Das alles geschah binnen Minuten."
Der Amokschütze verließ den Campus noch vor Eintreffen der Polizei und fuhr im Wagen eines Opfers ins acht Kilometer entfernte Alameda, wo er sich in einem Supermarkt stellte. Dem überraschten Kundendienst des Supermarkts teilte der Mann laut CNN lapidar mit, dass er gerade mehrere Menschen getötet habe.
Die Oikos University bietet nach eigenen Angaben Kurse in Krankenpflege, Musik und christlicher Lehre an. Ihr Ziel ist es, ihren Schülern christliche Werte zu vermitteln und mit ihrer Hilfe "Gottes Nation auszubauen".
Die Bürgermeisterin von Oakland, Jean Quan, sprach von einer "furchtbaren Tragödie". Sie will der traumatisierten koreanischen Gemeinde in ihrem Ort Trauma-Psychologen zur Seite stellen.