Amokalarm bei Bonn:Ende einer Flucht

Nach dem Amokalarm in Sankt Augustin: Tanja O. soll versucht haben, ihre Schule anzuzünden - nun befindet sich die 16-Jährige in Polizeigewahrsam.

Nach dem Amokalarm an einem Gymnasium im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin hat sich die 16-jährige Tatverdächtige der Polizei gestellt. Dies teilte eine Polizeisprecherin mit. Die Schülerin soll möglicherweise einen Brandanschlag auf ihre Schule geplant haben.

Amokalarm bei Bonn: Amokalarm an einer Schule in Sankt Augustin bei Bonn: Eine Gymnasiastin soll versucht haben, ihre Schule anzuzünden. Die Szenen am Tatort.

Amokalarm an einer Schule in Sankt Augustin bei Bonn: Eine Gymnasiastin soll versucht haben, ihre Schule anzuzünden. Die Szenen am Tatort.

(Foto: Foto: dpa)

Die Polizei in Köln wollte jedoch nicht sagen, ob die Schülerin gefasst worden sei oder sich freiwillig gestellt habe. Die Ermittlungen dauerten an.

Im Zusammenhang mit der Fahndung veröffentlichten die Behörden ein Foto der 16-Jährigen und gaben ihren Namen mit Tanja O. an.

Eine Mitschülerin verhinderte am Montag offenbar einen Anschlag auf die Schule. Tanja O. soll am Montagmorgen das Albert-Einstein-Gymnasium in Sankt Augustin maskiert betreten haben und auf der Mädchentoilette die geplante Tat vorbereitet haben. Dabei soll sie von der Mitschülerin überrascht worden sein. Als diese versuchte, Tanja O. von ihrem Vorhaben abzuhalten, soll diese die 17-Jährige mit einem Messer attackiert haben und ihr den Daumen abgeschnitten haben. Anschließend flüchtete die mutmaßliche Täterin.

Lehrer hörten die Schreie des Mädchens, als die Tatverdächtige auf sie losging, und brachten sie ins Schulsekretariat. Sie wurde in einem Krankenhaus behandelt, schwebte aber nicht in Lebensgefahr.

Im zweiten Stock der Schule entdeckte die Polizei einen Rucksack mit mehreren Flaschen einer benzinhaltigen Flüssigkeit. Auch eine Gaspistole, eine Maske sowie ein Brief seien in dem Rücksack gewesen. Bei der Durchsuchung des Elternhauses des Mädchens fand die Polizei später noch einen Feuerlöscher, der mit einer bislang unbekannten Substanz gefüllt sei.

Die Schulleitung hatte sofort Amokalarm ausgelöst und die Polizei informiert. Diese zog ein großes Aufgebot vor der Schule zusammen, darunter Spezialkräfte und Sondereinsatz-Kommandos, die für den Einsatz bei Amokläufen ausgebildet sind.

Wie die nordrhein-westfälische Schulministerin Barbara Sommer (CDU) berichtete, hatte die Tatverdächtige ihre Schule in der vergangenen Woche schon einmal bedroht. Deshalb sei die 16-Jährige eigentlich für Montag zu einem Gespräch mit dem Schulpsychologen gebeten worden.

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