Alt Tellin/Schwerin (dpa) - Der Bürgermeister von Alt Tellin (Vorpommern-Greifswald), Frank Karstädt (CDU), hat mehr Sachlichkeit in der Debatte um große Tierhaltungsanlagen gefordert. „Man sollte umfassend und ruhig darüber diskutieren, wenn alle Details zu dem Großbrand vorliegen“, sagte Karstädt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Großanlage mit 18 Ställen in Alt Tellin war am 30. März zu großen Teilen abgebrannt. Mehr als 55 000 Schweine kamen in den Flammen und im Qualm um. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung.
„Ich bin kein Freund solcher Anlagen“, sagte Karstädt. Aber die Gemeinde habe damals kein Mitspracherecht gehabt. Heute würde eine Anlage in der Größe wohl keine Zustimmung finden, meinte der Bürgermeister. Wenn Kritiker solche Großanlage verhindern wollten, sollten sie dort protestieren, wo darüber entschieden werde.
Karstädt ist seit 17 Jahren Bürgermeister in Alt Tellin. Als die Anlage geplant wurde, habe er sowie seine Stellvertreterin auch Morddrohungen im Briefkasten gefunden, sagte der Kommunalpolitiker. An diesem Donnerstag will der Landtag in Schwerin über Folgen des verheerenden Brandes beraten. Umwelt- und Tierschutzverbände haben zu einer Demonstration in Schwerin aufgerufen.
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