Süddeutsche Zeitung

Alpenregion:Ex-Soldat wegen Mordserie in Frankreich unter Verdacht

Weil er ein neunjähriges Mädchen und einen Gebirgsjäger getötet haben soll, ermittelt die Staatsanwaltschaft im französischen Chambéry gegen einen Ex-Soldaten. Die Ermittler schließen nicht aus, dass der 34-Jährige noch für weitere unaufgeklärte Verbrechen in der Region verantwortlich sein könnte.

Im April dieses Jahres war ein Gefreiter von den Gebirgsjägern nach einem Besuch in einer Diskothek in Chambéry verschwunden. Er wurde das letzte Mal gesehen, als er per Anhalter in seine Kaserne zurückfahren wollte. Sein Schädel wurde im September gefunden. Aufgrund der Auswertung von Handydaten und Autokennzeichen gehen die Ermittler davon aus, dass sich der Verdächtige am gleichen Ort wie das Opfer befand. Außerdem habe dieser zur Tatzeit online nach den Begriffen "menschlicher Körper Verwesung" gesucht, sagte der Staatsanwalt von Chambéry, Thierry Dran, der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Mädchen, von dem immer noch jede Spur fehlt, war im August dieses Jahres zuletzt gesehen worden, auf einer Hochzeitsfeier in der Gemeinde Pont-de-Beauvoisin am Fuße der Alpen. Der verdächtige Ex-Soldat hatte ebenfalls an der Feier teilgenommen. Die Ermittler werteten Überwachungsvideos aus, die ihn im Auto mit einer Beifahrerin zeigen, womöglich handelt es sich dabei um das Mädchen.

Staatsanwalt Dran betonte, die Ermittler würden nun "alle beunruhigenden Vermisstenfälle in der Region" untersuchen. Unaufgeklärt ist auch ein Vierfachmord auf einem Waldparkplatz nahe der Ortschaft Chevaline bei Annecy, bei der die Opfer 2012 mit Kopfschüssen getötet wurden. Der verdächtige Ex-Soldat bestreitet alle Vorwürfe. Er befindet sich seit September in Untersuchungshaft.

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