Corona-Kampagne "Alles dichtmachen":"Zynismus ist wenig motivierend"

Lesezeit: 4 Min.

"Der Zeitpunkt mitten in der dritten Welle ist einfach falsch", sagt Carola Holzner. Ein Covid-19-Patient in der Uniklinik Rostock im künstlichen Koma. (Foto: Bernd Wüstneck/picture alliance/dpa-Zentral)

Notfallmedizinerin Carola Holzner hat unter dem Motto "Alle mal 'ne Schicht machen" eine Gegenkampagne zur Schauspieler-Protestaktion gestartet. Sie findet: Kritik an der Politik muss sein dürfen - aber doch bitte nicht so.

Interview von Kerstin Lottritz

Normalerweise klärt "Doc Caro" auf Youtube und Instagram über medizinische Alltagsfragen auf: Was ist Asthma, wie reagiert man bei Unfällen im Garten. Dahinter steht die Anästhesistin Carola Holzner, 38, die als Intensiv- und Notfallmedizinerin am Universitätsklinikum in Essen arbeitet. In ihrem jüngsten Video kritisiert sie die an der Videoaktion "Alles dichtmachen" beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler und lädt sie unter dem Hashtag #allemalneschichtmachen - "Alle mal 'ne Schicht machen" - ein, sich ein Bild von der Arbeit im Krankenhaus zu machen. Am Montag erreichte ihr Clip allein auf Instagram mehrere Hunderttausend Menschen. Ein Gespräch über den richtigen Zeitpunkt und Ort für Satire und über die Arbeit im Gesundheitswesen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusCorona-Kampagne #allesdichtmachen
:Gute Nacht zusammen

Jeder muss wirklich selbst wissen, wie er seine Zeit verbringt: Zur Protestaktion #allesdichtmachen von Schauspielern gegen die Corona-Maßnahmen und warum dahinter eine viel profanere Wahrheit steckt, als man denken sollte bei dem Lärm.

Von Alexander Gorkow und Willi Winkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: