SZ-Kolumne "Bester Dinge":Sie sind unter uns

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(Foto: Imago/Entertainment Pictures)

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ist froh, dass durch die Corona-Impfung "niemand zum Alien geworden ist". Wie unfair!

Von Titus Arnu

Nicht alle Außerirdischen sind Sympathieträger. In Hollywood-Filmen treten sie eher als Träger todbringender Waffen, Überträger todbringender Viren oder Überbringer todbringender Botschaften auf: Sorry, Leute, wir müssen euch alle auslöschen. Solche Gestalten hatte Olaf Scholz wohl im Kopf, als er der Neuen Osnabrücker Zeitung ein Interview gab. Inzwischen seien 52 Millionen Deutsche geimpft, und "niemand ist ein Alien geworden", meinte der SPD-Kanzlerkandidat. Da kann man Scholz schlecht widersprechen. Trotzdem ist seine Aussage eine Beleidigung - für alle Aliens, die in freundlicher Absicht auf die Erde gekommen sind.

Clark Kent alias Superman stammt vom Planeten Krypton und setzt seine Superkräfte selbstlos gegen alle möglichen Bedrohungen ein. Die Hektapoden aus "Arrival", die mit Hilfe von Tintenklecksen kommunizieren, wollen mit ihren waldorfartigen Ausdruckstänzen der Menschheit helfen, nur versteht sie kaum einer. Der Zottel-Alien Alf ist chaotisch, verfressen und trotzdem liebenswert. Und dann gibt es natürlich E.T., den nettesten Alien aller Zeiten, der sich nach seinem Heimatplaneten Brodo Asogi sehnt und nach Hause telefonieren will (1982 gab es noch keine Alien-Whatsapp-Gruppe).

So gesehen würde man sich eigentlich wünschen, dass gewisse Menschen in Aliens verwandelt werden. Zum Beispiel in Pan Tau, den außerirdischen Magier mit der Melone. Der Gentleman-Alien spricht in 28 von 33 Fernsehfolgen kein Wort. Stattdessen kommuniziert er pantomimisch, lächelt, streicht mit den Fingern an seiner Melone, zaubert sich klein und versteckt sich. Ja, genau das würde so mancher irdischen bis unterirdischen Nervensäge gut tun.

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