Durch Überschwemmungen und Erdrutsche sind allein in der Demokratischen Republik Kongo mindestens 394 Menschen gestorben. Ursache der Katastrophe waren starke Regenfälle am Donnerstag, durch die mehrere Flüsse in der Region über die Ufer getreten waren. Das bestätigte ein leitender Verwaltungsbeamter der betroffenen Region Kalehe in der Provinz Süd-Kivu, Thomas Bakenga. Die Provinzregierung hatte zuvor bereits von fast 300 Toten gesprochen. Mehrere Hundert Menschen wurden verletzt.
Auch in den angrenzenden Ländern kamen in den vergangenen Tagen bei Überschwemmungen Menschen ums Leben: In Ruanda wurden mindestens 127 Todesopfer gezählt, in Uganda sechs. Viele Menschen werden noch vermisst.
Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi, kündigte eine eintägige Staatstrauer an. Zudem soll nach Angaben von Regierungssprecher Patrick Muyaya ein Team von Ministern in die Region im Osten des Landes reisen, um die humanitäre Hilfe und das Katastrophenmanagement zu koordinieren.
Nach Angaben der Organisation "action medeor", die Menschen in Not weltweit mit medizinischer Hilfe versorgt, sind durch die Überschwemmungen gerade in der Demokratischen Republik Kongo und in Burundi besonders verwundbare Menschen getroffen worden. In der Grenzregion gebe es "viele bewaffnete Gruppen und Zehntausende Binnenflüchtlinge, die ihre Heimat verlassen mussten, um dem Hunger und der Gewalt in ihren Dörfern zu entkommen", sagte der Vorstandssprecher Sid Peruvemba.
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Zusammen mit ihren lokalen Partnern hat die Organisation nach eigenen Angaben bereits damit begonnen, Opfer der Überschwemmungen zu versorgen. Wichtig sei zunächst, "sie mit dem Nötigsten zu versorgen", sagte Peruvemba. "Es geht um sehr grundlegende Dinge, die jetzt fehlen: Nahrung, sauberes Wasser und Hygiene."
Überschwemmungen sind in der Region Süd-Kivu nicht ungewöhnlich, insbesondere während der zwei Regenzeiten des Jahres. Die aktuelle Regenzeit soll in diesem Monat enden.