Afghanistan:Mindestens 170 Tote nach Fluten

In Mann räumt sein Hab und Gut aus seiner Wohnung in Afghanistan. (Foto: Stringer/Reuters)

Saisonale Überschwemmungen gibt es in Afghanistan jedes Jahr, dieses Jahr sind sie jedoch besonders heftig. Das Wasser trifft die Menschen unvorbereitet, weil Frühwarnsysteme fehlen.

Seit Wochen dauern die Fluten in Afghanistan an, und noch immer sterben in deren Folgen weitere Menschen. Insgesamt seien bereits 178 Menschen in den Wassermassen ums Leben gekommen, teilte ein Sprecher der regierenden Taliban der Deutschen Presse-Agentur mit. 250 weitere Menschen wurden verletzt. Zudem sind nach offiziellen Angaben Tausende Häuser sowie Tausende Hektar Land zerstört.

"Die Menschen haben alles verloren", so der Sprecher weiter. Von den Fluten seien 13 der 34 Provinzen des Landes betroffen. Auch die Vereinten Nationen in Afghanistan melden hohe Todeszahlen: Demnach sind durch Fluten seit dem 1. August 118 Menschen in dem Land gestorben. Über das Jahr hinweg liege die Zahl der Todesopfer sogar bei 256. Die Taliban, die seit August 2021 wieder das Land beherrschen, haben nach eigenen Angaben Hilfe in die betroffenen Gebiete und Menschen mit Rettungshubschraubern aus den Dörfern gebracht.

Journalisten vor Ort kritisieren jedoch, humanitäre Hilfe würde bevorzugt an Unterstützer der neuen Regierung gehen. Saisonale Fluten gibt es in Afghanistan zwar jedes Jahr, dieses Jahr sind sie jedoch besonders heftig. Da es in dem Land keine Frühwarnsysteme gibt, treffen die Wassermassen die Bewohner oft überraschend. Erst vor wenigen Monaten erlebte Afghanistan eines der tödlichsten Erdbeben seit Jahrzehnten.

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