Ägypten:19 Tote bei Zusammenstoß zweier Züge

Ägypten: Die beiden Züge stießen in dem Ort Tahta südlich der Stadt Assiut zusammen.

Die beiden Züge stießen in dem Ort Tahta südlich der Stadt Assiut zusammen.

(Foto: STRINGER/AFP)

Immer wieder kommt es in Ägypten zu schweren Unglücken im Bahnverkehr. Kritiker machen dafür den schlechten Zustand von Zügen und Gleisen verantwortlich. Zunächst war von mehr Toten die Rede gewesen.

Bei dem schweren Zugunglück am Freitag in Ägypten sind nach neuen Angaben des Gesundheitsministeriums 19 Menschen ums Leben gekommen statt wie zuerst gemeldet 32. Gleichzeitig wurde die Zahl der Verletzten am Samstag von 165 auf 185 erhöht. Eine Überprüfung habe ergeben, dass es sich bei einigen der als tot gemeldeten Opfer tatsächlich um verletzte Komapatienten gehandelt habe, sagte Gesundheitsministerin Hala Sajid.

Die beiden Züge stießen demnach in dem Ort Tahta südlich der Stadt Assiut zusammen. Der Ort liegt rund 375 Kilometer südlich von Kairo. Auf Bildern in den sozialen Medien waren entgleiste und umgekippte Waggons zu sehen. Unbekannte hätten bei einem Zug die Notbremse ausgelöst, teilte die Bahnbehörde mit. Ein zweiter, dahinter fahrender Zug habe danach den ersten gerammt. Beide Züge hätten sich mit nicht sehr großer Geschwindigkeit bewegt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Sicherheitskreisen des nordafrikanischen Landes. Zwei Waggons seien zerstört worden und ein dritter umgestürzt. Das Gesundheitsministerium bildete nach eigenen Angaben einen Krisenstab.

In Ägypten kommt es immer wieder zu schweren Zugunglücken. Ursache ist nach Ansicht von Kritikern häufig der schlechte Zustand von Zügen und Gleisen sowie die mangelhafte Ausbildung von Lokführern.

Vor zwei Jahren war im Hauptbahnhof der Hauptstadt Kairo, dem Ramses-Bahnhof, eine einzeln fahrende Lok in hohem Tempo gegen einen Prellbock gerammt und explodiert. 25 Menschen kamen ums Leben. Im Oktober 2019 kamen beim Zusammenstoß einer Lokomotive mit einem Kleintransporter in der Stadt Luxor im Süden Ägyptens mindestens vier Menschen ums Leben. Im Februar 2002 waren beim bislang schwersten Zugunglück in Ägypten mehr als 360 Menschen getötet worden. Ein Teekocher löste damals in einem mit 4000 Menschen besetzten Zug ein Flammeninferno aus. Sieben Monate später wurden elf Mitarbeiter der Eisenbahngesellschaft vom Vorwurf der Fahrlässigkeit freigesprochen.

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