Beim Einsturz eines Hauses in der ägyptischen Küstenstadt Alexandria sind mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Weitere elf Menschen seien bei dem Unglück verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Kairo mit.
Bislang hätten die Einsatzkräfte in Alexandria zehn Verschüttete aus den Trümmern geborgen. Mehrere Verletzte seien noch in den Trümmern eingeschlossen. In dem zwölfstöckigen Gebäude im Viertel Maamura lebten den Angaben zufolge 24 Familien.
Das Gebäude brach kurz vor Tagesanbruch in sich zusammen, die meisten Bewohner schliefen zu dem Zeitpunkt noch. Das Haus war vor fünf Jahren ohne Baugenehmigung errichtet worden. Der Gouverneur von Alexandria, Mohammed Abbas, sagte dem Nachrichtenportal Al-Ahram, in dem Gebiet, das im Bebauungsplan der Stadt als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen sei, seien Dutzende mehrstöckige Häuser ohne Genehmigung errichtet worden.
Ursache für den Einsturz des Hauses seien laut einer ersten Untersuchung durch Ingenieure Aushubarbeiten auf einem benachbarten Grundstück. Tragisch endete das Leben eines mutigen Hausbewohners, der nach Informationen des Portals erst seine Frau und seine Tochter aus dem einstürzenden Haus rettete. Danach sei er erneut in das Gebäude gegangen, um schlafende Nachbarn zu wecken. Dabei wurde er von Trümmern erschlagen. Eine 45 Jahre alte Frau wurde am Nachmittag unter dem Jubel ihrer Angehörigen aus dem Schutt gezogen.
Weitere Hauseinstürze in Ägypten
Nach Angaben der Sicherheitsbehörden stürzte am selben Tag auch ein dreistöckiges Gebäude in der Provinz Dakahlija im Nil-Delta ein. Dabei seien eine Mutter und ihr Kind getötet und acht weitere Menschen verletzt worden. Rund ein Dutzend Menschen seien noch unter den Trümmern verschüttet.
Wegen Verstoßes gegen Bauvorschriften und schlechter Bausubstanz kommt es in Ägypten immer wieder zu Hauseinstürzen. Im vergangenen Juli starben 19 Menschen ebenfalls beim Zusammenbruch eines Gebäudes in Alexandria.