Isaac Nabwana kniet auf dem Boden, das Auge am Kamerasucher. Es ist jetzt der achte Versuch, die Szene mit der Ratte in den Kasten zu kriegen. Ein kleiner ausgehöhlter Flaschenkürbis steht auf dem Teppich, aus dem Loch oben sollte das Tier eigentlich herauskriechen und dem erschrockenen Hauptdarsteller entgegenwetzen, aber die Ratte, die sie für die Dreharbeiten eigens angeschafft hatten, ist letzte Nacht in ihrem Käfig leider verstorben, weshalb der Regisseur und seine Kollegen jetzt an einem verstörend echten Ersatz-Ratteneffekt arbeiten. Ein Motor aus einem Kassettenrekorder, mit zwei Drähten an eine Batterie gekoppelt, lässt den Kürbis wackeln, als zapple darin ein wütendes, sprungbereites Tierchen, aber immer nach wenigen Sekunden gibt der Motor wieder den Geist auf.
Actionfilme aus dem Slum:Afrikas Tarantino
Brutale Actionfilme mit einem Budget von maximal 180 Euro: Isaac Nabwana dreht in einem Slum in Uganda zwischen Ziegen und Abwasserkanälen - und hat trotzdem weltweit Fans. Ein Besuch in Wakalila.
Von Tobias Zick
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