Österreich:Eine Nacht, zwei Versionen

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Vor dem Innsbrucker Landesgericht muss sich der Angeklagte Florian A. gegen den Vorwurf des Mordes verteidigen. (Foto: Johann Groder/dpa)

In Innsbruck hat der Prozess gegen einen Vater begonnen, der seinen Sohn ertränkt haben soll. Das Kind hatte einen seltenen Gendefekt. War der Vater damit überfordert? Oder fiel der Sechsjährige doch von selbst in den Fluss?

Von Gerhard Fischer

Der Angeklagte Florian A. sitzt mitten im Raum, vor ihm der Richter, hinter ihm die Verteidiger und das Publikum. „Es war, wie wenn man in der Nacht aus einem Traum aufwacht und nicht weiß: Bin ich schon wach oder träume ich noch?“, sagt er über jene Nacht, um die es hier im Innsbrucker Gerichtssaal geht. Als er, das ist seine Version, nach der Bewusstlosigkeit zu sich kam und die Sanitäter sah. Falls A. seinen Sohn nicht getötet hat, was ihm zur Last gelegt wird, befindet er sich in einem Albtraum, der fast 17 Monate andauert. So lange ist er in Untersuchungshaft. „Seit 509 Tagen“, sagt er. Er zählt die Tage.

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