Absturz in Hamburg:Tödliches Ende eines Rundflugs

Im Hamburger Hafen ist ein Wasserflugzeug bei der Landung verunglückt - zwei Insassen starben bei dem Absturz. Der Pilot konnte sich retten.

Bei einem Flugzeugunglück im Hamburger Hafen ist ein Ehepaar ums Leben gekommen, nachdem das Wasserflugzeug offenbar beim Aufsetzen auf das Wasser umgekippt war. Der 57-jährige Mann starb kurze Zeit nach seiner fünf Jahre jüngeren Ehefrau in einem Krankenhaus in der Hansestadt.

Absturz in Hamburg: Das Wasserflugzeug war offenbar beim Aufsetzen auf das Wasser umgekippt. Im Bild: Die Bergung des Flugzeugs.

Das Wasserflugzeug war offenbar beim Aufsetzen auf das Wasser umgekippt. Im Bild: Die Bergung des Flugzeugs.

(Foto: Foto: dpa)

Die beiden Fluggäste hatten sich aus der unter dem Wasser treibenden Kabine nicht mehr selbst befreien können. Erst den Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr war es gelungen, die Insassen aus dem Flugzeug zu holen.

Der Pilot der Kleinmaschine erlitt einen Schock, blieb aber ansonsten unverletzt. Wie eine Polizeisprecherin weiter mitteilte, war zunächst unklar, ob der Pilot in dem Hafenbecken landen wollte oder notlanden musste.

Dem Piloten war es laut Polizei als Einzigem gelungen, die unter Wasser liegende Flugkabine aus eigener Kraft zu verlassen. Dagegen schafften es weder er noch Polizisten, die umgehend ins Wasser gesprungen waren, auch die beiden Fluggäste zu befreien.

Sie wurden erst später von Tauchern der Feuerwehr geborgen und mussten wiederbelebt werden. Beide starben später im Krankenhaus.

Das aus der Nähe von Bremen stammende Ehepaar war den Angaben zufolge zu Besuch in Hamburg und hatte den Rundflug gebucht.

Bereits im Juli 2006 waren bei dem Absturz eines Wasserflugzeuges über dem Hamburger Hafen fünf Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen war ein zwölfjähriger Junge, der den Flug zu seinem Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Das Flugzeug war auf Rangiergleise im Stadtteil Veddel gestürzt und in Flammen aufgegangen, nachdem der Pilot zuvor vergeblich eine Notlandung versucht hatte.

Strenge Sicherheitsvorgaben

Wasserflugzeuge sind seltene Exoten im deutschen Luftraum. Für ihren Betrieb gelten dieselben strengen Sicherheitsvorgaben wie für Maschinen, die auf festem Boden starten und landen. Bevor sie ein Wasserflugzeug steuern dürfen, müssen Piloten eine intensive Spezialausbildung absolvieren.

Start, Landung und weitere Flugphasen unterscheiden sich sehr von der Reise mit einem Landflugzeug. Dies betrifft nicht nur die Handhabung der Maschine auf der Wasseroberfläche bei Wind und Wellen. "Wasser-Piloten" müssen zudem mit Verkehrsregeln auf Flüssen und Seen vertraut sein. Einige Flugboote sind zusätzlich mit einziehbaren Rädern versehen, so dass sie auch an Land aufsetzen können.

Bau und Betrieb von Wasserflugzeugen haben in Deutschland eine lange Tradition. So waren zum Beispiel Flugboote von Dornier in den 1920er und 1930er Jahren technisch an der Weltspitze und flogen auch auf interkontinentalen Strecken. Wasserflugzeuge sind heute noch in vielen Regionen der Welt, zum Beispiel in Kanada oder tropischen Inselregionen, im Passagier- und Frachtverkehr im Einsatz.

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