Absturz der Air-France-Maschine:Black Box geortet

Elf Monate nach dem mysteriösen Absturz des Air-France-Airbus über dem Atlantik haben Ermittler den ungefähren Standort der Flugschreiber ausfindig gemacht - und wecken vage Hoffnungen.

Die Hinterbliebenen der 228 über dem Atlantik verunglückten Air-France-Insassen können vorsichtig auf ein Ende der Ungewissheit hoffen: Bei der Suche nach den Flugschreibern des im Juni vergangenen Jahres auf dem Weg von Brasilien nach Frankreich abgestürzten Airbus ist deren ungefähre Lage bestimmt worden.

Flugzeugwrack, Air France, dapd

Während wenige Tage nach dem Absturz Wrackteile im Meer auftauchten, blieb die Black Box verschwunden - bis jetzt.

(Foto: Foto: dapd)

Die Experten könnten den Ort, wo die sogenannten Black Boxes im Ozean lägen, auf fünf Kilometer genau angeben, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Paris. Dies heiße aber noch nicht, "dass man sie finden wird".

Bei dem Flugzeugabsturz am 1. Juni 2009 waren alle 228 Insassen, unter ihnen 28 Deutsche, ums Leben gekommen. Die genaue Unglücksursache konnte bislang wegen der fehlenden Flugschreiber nicht geklärt werden.

Die Lage der Flugschreiber sei durch die erneute Auswertung von Sonaraufzeichnungen eines französischen Atom-U-Boots aus dem vergangenen Sommer bestimmt worden, sagte Ministeriumssprecher Christian Baptiste. Die damals noch ausgesendeten Funksignale der Flugschreiber seien dabei mit einer neuen Software entdeckt worden, die vom französischen Thales-Konzern entwickelt worden sei.

Wie Suche nach Schuhkarton in Paris

Doch ob die Black Boxes, deren Sender längst verstummt sind, tatsächlich gefunden werden, ist offen. "Das kommt der Suche nach einem Schuhkarton in einem Gebiet von der Größe von Paris gleich", sagte ein Sprecher der französischen Marine. Die Meerestiefe reiche dort bis 3000 Meter, und das Gelände sei "so zerklüftet wie die Alpen".

Laut BEA trugen defekte Geschwindigkeitsmesser zu dem Absturz über dem Atlantik bei, dies kann nach Einschätzung der Behörde aber nicht die einzige Ursache gewesen sein.

Air France und auch dem europäischen Flugzeugbauer Airbus war nach dem Unfall vorgeworfen worden, sie hätten zu lange auf die Geschwindigkeitsmesser der Maschinen vertraut, obwohl es mit ihnen zuvor schon etliche Zwischenfälle gegeben habe. Zahlreiche Hinterbliebene von Opfern haben mittlerweile Schadenersatzklagen eingereicht.

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