Sauerstoffmaske bei Passagier gefunden
Warum wurde bei einem der toten Passagiere des Flugs MH17, der im Juli über der Ukraine abgestürzt ist, eine Sauerstoffmaske gefunden? Diese Frage sorgt für Spekulationen, seit der niederländische Außenminister Frans Timmermans in einem Fernsehinterview von der Maske erzählte. Die oberste Anklagebehörde der Niederlande bestätigte die Aussagen des Ministers, der auch Vertreter des EU-Kommissionschefs Jean-Claude Juncker ist.
Ein Mann aus Australien trug die Maske demnach um den Hals. Er ist der einzige der 298 Passagiere, bei dem eine Sauerstoffmaske gefunden wurde. Seine Angehörigen seien kurze Zeit nach dem Absturz der Maschine über das Detail informiert worden.
Kritik an Timmermans
Die Angehörigen der anderen Opfer erfuhren erst durch Timmermans von dem Detail - viele kritisierten den freimütigen Umgang des Ministers mit Informationen über den Absturz der Maschine. Timmermans hat sich mittlerweile öffentlich entschuldigt "Ich empfinde riesiges Mitleid mit den Angehörigen", heißt es in einer Mitteilung. "Das letzte, was ich will, ist, ihr Leid auf diese Weise noch zu vergrößern".
Spekulationen über letzte Minuten an Bord
Wann und wie die Sauerstoffmaske um den Hals des Mannes gelangte, ist vollkommen unklar. Niederländische Forensiker haben sie nach Behördenangaben "auf Fingerabdrücke, Speichel und DNA untersucht" - jedoch ohne Ergebnisse. Auch die Frage, wo im Flugzeug der Australier saß, konnte nicht beantwortet werden.
Auch wenn es nun Spekulationen darüber gibt, ob die Passagiere von ihrem Schicksal wussten; ob es doch Probleme an Bord gab, bevor die Maschine abgeschossen wurde - Schlüsse auf die Absturzursache oder die letzten Minuten an Bord lässt der Fund nicht zu. Untersuchungen des Wracks und der Absturzstelle haben ergeben, dass das Flugzeug, das sich am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur befand, abgeschossen wurde. Laut dem leitenden Ermittler ist das wahrscheinlichste Szenario ein Abschuss mit einer Luftabwehrrakete.