Abgestürztes Flugzeug:Air-Asia-Maschine wurde vom Co-Piloten gesteuert

  • Die vor einem Monat vor Indonesien abgestürzte Air-Asia-Maschine ist Ermittlern zufolge vom Co-Piloten geflogen worden.
  • Das Flugzeug habe innerhalb kürzester Zeit zu schnell an Höhe zugelegt.
  • Bei einer Pressekonferenz wurden weitere Details aus dem ersten Untersuchungsbericht bekanntgegeben.

Als Air-Asia-Flug QZ8501 am 28. Dezember vor Indonesien ins Meer stürzte, wurde die Maschine vom Co-Piloten gesteuert. "Der Stellvertreter ist geflogen", sagte Chef-Ermittler Mardjono Siswosuwarno laut CNN vor Journalisten. Eine Praxis, die durchaus üblich ist. Der 46-jährige Remi Emmanuel Plesel hatte deutlich weniger Flugstunden hinter sich als der Pilot.

Bei einer Pressekonferenz wurden weitere Details aus dem ersten Untersuchungsbericht bekanntgegeben:

  • Das Flugzeug flog demnach zunächst auf einer Höhe von 32 000 Fuß. Gegen 11:12 Uhr bat der Pilot, auf 38 000 Fuß aufsteigen zu dürfen. Die Maschine hatte zu dem Zeitpunkt bereits nach links abgedreht, kämpfte mit heftigen Turbulenzen. Innerhalb von nur 30 Sekunden sei das Flugzeug dann auf 37 400 Fuß aufgestiegen, teilte Mardjono mit - und bestätigte damit schon länger kursierende Gerüchte, die Maschine habe zu schnell an Höhe zugelegt.
  • Dem Flugschreiber zufolge blinkten schon zu Beginn des steilen Aufstiegs Warnleuchten auf, die vor dem "Überziehen" des Flugzeugs warnten. Wenn eine Maschine plötzlich zu steil aufsteigt, droht die Gefahr, dass der Luftstrom abreißt, der die Maschine normalerweise trägt.
  • Der Chefermittler teilte außerdem mit, die Maschine sei flugtauglich gewesen, die Ladung habe im Rahmen des Zulässigen gelegen. Wann der vollständige Bericht veröffentlicht wird, ist noch unklar.

Der Air-Asia-Airbus war am 28. Dezember auf dem Weg von Surabaya in Indonesien nach Singapur in die Javasee gestürzt. Alle 162 Menschen an Bord kamen ums Leben. Bislang wurden 70 Leichen geborgen. Die Bergungsarbeiten am Wrack werden durch Stürme und Regen erschwert.

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