75 Jahre Ende der Luftangriffe auf Großbritannien:Bombenkrater zum Greifen nah

Zehntausende Menschen starben bei den deutschen Luftangriffen auf London zu Beginn der Vierzigerjahre. Das Ausmaß der Katastrophe zeigt Fotograf Jim Dyson mit Bildern von damals - ins Heute montiert.

Von Martin Zips

10 Bilder

Scenes From The London Blitz - Now and Then

Quelle: Getty Images

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Das Vergangene wird immer dann konkret, wenn sich ein Bezug zur Gegenwart herstellen lässt. Was hat dieses oder jenes mit meinem Leben zu tun, wo es doch so viele Jahre zurückliegt? Eltern kennen diese Frage, ebenso wie Politiker, Philosophen und Historiker.

Im Bild: Holborn Circus, London, heute und im Jahr 1941 nach einem Angriff der deutschen Luftwaffe.

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Dass man aus der nicht selbst erlebten Vergangenheit lernen können soll, erscheint besonders jungen Menschen absurd. Wie auch, wenn sich die Welt so schnell verändert?

Menschen suchen am 16. Oktober 1940 während eines Luftangriffs Schutz in der U-Bahn-Station Bounds Green weit im Norden der Stadt.

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Und doch wirkt das, was bis vor genau 75 Jahren in London geschah, auf diesen Bildern greifbar nah. Der Brite Jim Dyson hat sie für die Foto-Agentur Getty zusammenmontiert.

Schwere Schäden am damals wie heute belebten Leicester Square. Der schwarz-weiße Teil des Bildes wurde am 3. Mai 1941 aufgenommen.

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43 000 Zivilisten waren damals, zwischen September 1940 und Mai 1941, durch die "The Blitz" genannten, furchtbaren Angriffe der deutschen Luftwaffe auf Großbritannien ums Leben gekommen.

Mai 1941: Auch die Westminster Abbey wurde getroffen.

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Quelle: Jim Dyson/Getty Images

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Alleine in London wurden in den acht Monaten fast 29 000 Menschen getötet.

Am 13. September 1940 werden Bomben am Buckingham Palace abgeworfen. Das Bild stammt vom Tag danach.

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Dyson besuchte die einstigen Schreckensorte - auch späterer Luftangriffe - und montierte Vergangenheit und Gegenwart ineinander.

Berkeley Square im westlichen Zentrum Londons am 29. April 1942 und heute.

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Quelle: Jim Dyson/Getty Images

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Der erste Luftschlag der Angriffswelle traf am 7. September 1940 unter anderem die Surrey Docks am Südufer der Themse.

Rauch zieht über den Fluss und die Tower Bridge.

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Quelle: Jim Dyson/Getty Images

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Acht Monate dauerte die Offensive, die das Stadtbild Londons so stark veränderte wie davor nur der Großbrand von 1666. Am Abend des 10. Mai 1941 startet die Luftwaffe den letzten großen Angriff des "London Blitz", die folgenden Stunden gehen als "The Longest Night", Londons längste Nacht, in die Geschichte ein.

Harrington Square nach einem Angriff am 9. September 1940. Der Bus, der im monochromen Teil des Bildes schräg in die Luft ragt, war unbesetzt. Elf Anwohner kamen in ihren Häusern ums Leben.

Scenes From The London Blitz - Now and Then

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Dysons Arbeit ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Brücken in die Vergangenheit schlagen kann.

1940: Bombenkrater nahe des Gaiety Theatre. Im Hintergrund ist die Kirche Saint Mary-le-Strand zu sehen. Das King's College und die Themse liegen nicht weit entfernt.

Scenes From The London Blitz - Now and Then

Quelle: Getty Images

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Man sollte Dysons Bilder als Plädoyer begreifen: für ein hoffentlich stets lernwilliges, friedliches, grenzenloses Europa.

Soldaten versuchen Trümmer aus dem Weg zu räumen, nachdem die U-Bahn-Station "Bank" Ziel eines Luftschlags geworden ist. Im Hintergrund die Royal Exchange: In dem Gebäude, das die Angriffe unbeschadet überstanden hat, befand sich einst die erste Börse der Stadt.

© SZ.de/feko/jana
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