Vermisstes Mädchen auf Rügen:Retter können Suche möglicherweise erst im neuen Jahr fortsetzen

An zwei Stellen schlägt das Ortungsgerät an, doch Grabungen bringen keine Hinweise auf Katharina: Die Bergungsmission einer verschütteten Zehnjährigen auf Rügen lässt die Helfer verzweifeln. In der Nacht musste die Suche nach dem Kind erneut abgebrochen werden - vermutlich für längere Zeit.

Seit dem vergangenen Montag wird die kleine Katharina am Kap Arkona auf Rügen vermisst. Die Hoffnungen, die Zehnjährige, die bei einem Kreideabbruch verschüttet worden war, lebend zu finden, haben die Retter aufgegeben. Und auch die Bergung gestaltet sich schwierig: In der Nacht zum Freitag musste die Suche erneut abgebrochen werden - möglicherweise können die Helfer ihre Mission erst im neuen Jahr fortsetzen.

Rügen - Suche nach verschüttetem Mädchen

Am Dienstag gaben die Rettungskräfte die Hoffnung auf, die vermisste Zehnjährige noch lebend zu finden.

(Foto: dpa)

Der Wasserpegel am Strand sei abermals um 70 Zentimeter gestiegen, sodass ein Einsatz in der überschwemmten Kreide unmöglich sei, sagte Einsatzleiter Daniel Hartlieb am Freitag. Laut Wetterprognose werde sich die Situation auch bis zum 1. Januar nicht ändern. Die Absturzstelle bleibe weiträumig abgesperrt. Sollten sich die Verhältnisse wieder bessern oder neue Hinweise ergeben, werde die Suche sofort wieder aufgenommen.

Spürhunde und ein Spezialbagger bringen keine Hinweise

Am Montagnachmittag waren in der Nähe der ehemaligen Nebelsignalstation mehrere Tausend Kubikmeter Kreide aus der 38 Meter hohen Steilküste gebrochen. Dabei wurde das aus Nordbrandenburg stammende Kind verschüttet. Seine Mutter und Schwester wurden verletzt.

Vor dem erneuten Abbruch der Bergungsarbeiten hatte ein extra aus Berlin angeliefertes elektronisches Ortungsgerät an zwei Punkten angeschlagen, sagte Einsatzleiter Hartlieb. Allerdings hätten die Suchkräfte auch mit Hilfe eines Spezialbaggers dort nichts gefunden.

Seit Montagnachmittag suchten zeitweise mehr als 100 Helfer fieberhaft nach Katharina. Auch Spürhunde wurden eingesetzt. Allerdings gaben die Rettungskräfte am Dienstag - nach mehr als 20 Stunden ununterbrochener Suche - die Hoffnung auf, das Mädchen aus Plattenburg im Landkreis Prignitz noch lebend zu finden.

Die schwer zugängliche Lage am Strand hatte es lange Zeit unmöglich gemacht, schweres Bergungsgerät an die Unglücksstelle zu schaffen. In der ersten Nacht war ein Amphibienfahrzeug mit einem kleinen Baggerarm aus dem benachbarten Vitt gekommen. Knapp 72 Stunden später versuchten die Retter es dann mit einem speziellen Ortungsgerät des Technischen Hilfswerks aus Berlin, das das Mädchen durch die Schlamm- und Mergelmassen hindurch finden sollte. Auch ein Spezialbagger wurde angefordert - trotzdem blieb die Suche erfolglos.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: