USA:Neue Proteste gegen Polizeigewalt und Festnahmen

Die USA kommen nicht zur Ruhe: Bei neuen Protesten nach der Gewalt gegen Schwarze gibt es wieder Zusammenstöße und Festnahmen.

Nach den Schüssen auf Schwarze und Polizisten ist die Lage in der USA weiter angespannt. In zahlreichen Städten des Landes demonstrieren Tausende seit Tagen meist friedlich gegen Polizeigewalt gegen Schwarze. In einigen Städten kam es jedoch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei - darunter in St. Paul, wo ein Polizist am Mittwoch den Schwarzen Philando Castile in dessen Auto erschossen hatte, sowie in Baton Rouge, wo der CD-Verkäufer Alton Sterlin am Dienstag durch Polizeischüsse getötet worden war. Die Polizei nahm zahlreiche Demonstranten fest. Insgesamt wurden über 200 Menschen nach Auseinandersetzungen verhaftet.

Im US-Staat Louisiana habe eine Konfrontation begonnen, als Protestler versucht hätten, eine Autobahnrampe hochzulaufen, sagte Polizeisprecher Don Coppola. Doch hätten Polizisten sie davon abhalten können. 30 bis 40 Protestler wurden dann in Handschellen abgeführt. An der Protestaktion auf der Autobahn Interstate 110 hatten zuvor 100 bis 200 Demonstranten teil. Fast 90 Minuten lang skandierte die Menge "Keine Gerechtigkeit, keinen Frieden!", die Beamten beobachteten das Geschehen zunächst. Schließlich drohten Bereitschaftspolizisten mit Festnahmen, wenn die Demonstranten nicht zurückwichen. Dann umzingelten die Beamten die Menge und nahmen einige Protestler fest, während andere flohen. Unweit versammelten sich am Nachmittag an einer Kirche Tausende Menschen zu einem friedlichen Protestmarsch zum Kapitol von Louisiana.

Weiterer Schwarzer erschossen

Zudem gibt es Berichte über einen neuen Vorfall von Polizeigewalt. Im texanischen Houston sollen Polizisten am Samstag den Afroamerikaner Alva Braziel niedergeschossen haben, später erlag dieser seinen Verletzungen. Nach Angaben der örtlichen Medien erklärte die Polizei, Braziel sei bewaffnet gewesen und habe sich geweigert, die Waffe fallenzulassen. Stattdessen habe er sie auf die Beamten gerichtet.

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