Feuer in Notre-Dame:Brand ist vollständig gelöscht

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  • Das Feuer in der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist der Feuerwehr zufolge unter Kontrolle.
  • Präsident Macron will die Kirche wiederaufbauen lassen. Seit der Nacht läuft eine Spendenaktion.
  • Die Staatsanwaltschaft leitet eine Untersuchung ein. Derzeit gibt es keine Hinweise auf Brandstiftung.
  • Eine der wichtigsten Reliquien der katholischen Kirche konnte gerettet werden. Wie es um weitere Kunstschätze steht, ist noch nicht bekannt.

Die Feuerwehr hat den verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame unter Kontrolle gebracht. Das berichteten französische Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Feuerwehr. Am Dienstagvormittag meldeten Feuerwehrleute die vollständige Löschung des Brandes.

Das Feuer verwüstete den Sakralbau im Herzen der französischen Hauptstadt, der Dachstuhl stand in Flammen. Es war am Montagabend ausgebrochen, über Stunden schlugen Flammen in den Himmel. Der kleine Spitzturm in der Mitte des Dachs brach zusammen. Medienberichten zufolge wurde ein Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten schwer verletzt.

Reaktionen auf Brand
:"Traurig, diesen Teil von uns brennen zu sehen"

Der französische Präsident, die Pariser Bürgermeisterin, die Bundesregierung: Sie alle reagierten entsetzt auf die Katastrophen-Nachricht aus Paris. Am Tag danach geht der Blick nach vorne.

Das genaue Ausmaß der Zerstörungen war in der Nacht noch nicht bekannt. "Man kann annehmen, dass die Struktur von Notre-Dame gerettet und in ihrer Gesamtheit bewahrt ist", sagte der Chef der Pariser Feuerwehr. Die Flammen seien größtenteils gelöscht, gab die Feuerwehr weiter bekannt, bis zum Vormittag wurden noch kleinere Brandherde bekämpft. Zeitweise war die Feuerwehr nicht sicher gewesen, ob sie die Ausbreitung des Feuers aufhalten kann.

Staatschef Emmanuel Macron hatte am späten Montagabend den Wiederaufbau von Notre-Dame versprochen. Eine nationale Spendenaktion solle am Dienstag gestartet werden. Er wolle um internationale Hilfe bitten, um eines der Wahrzeichen von Paris zu restaurieren, sagte der Präsident. Die französische Kulturerbe-Stiftung Fondation du Patrimoine startete noch in der Nacht eine Spendensammlung für den Wiederaufbau. Die französische Milliardärs-Familie Pinault versprach 100 Millionen Euro.

"Das Schlimmste wurde verhindert", sagte Macron mit Blick auf die Löscharbeiten und die durch das Feuer zeitweise bedrohten beiden Haupttürme. Er lobte den "Mut" und die "Professionalität" der Feuerwehrleute.

Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen unbeabsichtigter Zerstörung durch Feuer ein - das heißt: von Brandstiftung ist bislang nicht die Rede. Medienberichten zufolge könnte der Brand mit Bauarbeiten auf dem Dach der Kirche zusammenhängen. Die Staatsanwaltschaft nahm zu solchen Berichten zunächst keine Stellung. Auf dem Dach hatten Bauarbeiter für Renovierungsarbeiten ein Gerüst angebracht.

Nach Kirchenangaben stand die hölzerne Inneneinrichtung in Flammen. Einsatzkräfte versuchten, Kunstschätze von unschätzbarem Wert zu retten. Eine der wichtigsten Reliquien der katholischen Kirche konnte aus der brennenden Kathedrale gerettet werden, die Dornenkrone, die Jesus Christus bei seiner Kreuzigung getragen haben soll, sagte der Direktor des Gotteshauses. Wie es um die berühmten Rosettenfenster und die große Orgel der Kirche steht, ist derzeit nicht bekannt.

© SZ.de/dpa/AP/Reuters/ebri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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