Ermordete Journalistin Marinowa:Täter zu 30 Jahren Haft verurteilt

Viktoria Marinowa

Ein 20-Jähriger wurde für den Mord an der bulgarischen Fernsehjournalistin Viktoria Marinowa zu 30 Jahren Haft verurteilt.

(Foto: Filip Dvorski/AP)
  • Sewerin K. war nach der Tat nach Deutschland geflohen und dort auch festgenommen worden.
  • Er hatte die Tat gestanden und ausgesagt, zum Zeitpunkt der Tat alkoholisiert gewesen zu sein.
  • Ein zunächst vermuteter politischer Hintergrund für den Mord an der Fernsehjournalistin hat sich nicht bestätigt.

Sewerin K. ist für den Mord an der bulgarischen Fernsehjournalistin Viktoria Marinowa zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Russe verhängte die Strafe am Montag. Der 20-Jährige hatte die Vergewaltigung und den Mord an Marinowa am 6. Oktober 2018 gestanden. Aufgrund seines Geständnisses verringerte das Gericht die in solchen Fällen übliche lebenslange Haftstrafe auf 30 Jahre.

Ein zunächst vermuteter politischer Hintergrund für den Mord an Marinowa aufgrund ihrer Tätigkeit hat sich nicht bestätigt. Die 30-Jährige hatte als Moderatorin und Verwaltungsdirektorin eines lokalen Fernsehsenders gearbeitet. Die Staatsanwaltschaft stellte nun im Zusammenhang mit der Verurteilung von Sewerin K. fest, dass es sich um eine Tat aus sexuellen Motiven gehandelt habe.

Die Fernsehmoderatorin war tot in einem Park am Donauufer von Russe aufgefunden worden. Sewerin K. war nach der Tat zunächst zu seiner Familie nach Deutschland geflohen. In Stade bei Hamburg wurde er vier Tage nach der Tat festgenommen. Vor dem Amtsgericht in Stade gab Sewerin K. dann an, er habe unter starkem Einfluss von Alkohol und Drogen gestanden. Auf der Donaupromenade von Russe sei er mit der joggenden Marinowa in Streit geraten.

Zunächst behauptete er, Marinowa nur ins Gesicht geschlagen zu haben. Daraufhin sei sie hingefallen; er habe sie hochgehoben und in einen Busch geworfen und sei weitergegangen. Er habe Marinowa nicht töten wollen und habe sie auch nicht vergewaltigt. K. konnte aufgrund von DNA-Spuren an der Leiche der Fernsehjournalistin, sowie einem später in seiner Wohnung gefundenem Kleidungsstück mit Marinowas Blut und DNA überführt werden.

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