Ihr Foto ging vor mehr als 50 Jahren um die Welt und noch heute werfen sich junge Frauen in die gleiche Pose wie sie. Doch Edith Shain war kein Topmodel - sondern Krankenschwester. Und das Bild, das die Amerikanerin bekannt machte, ist keine Hochglanzaufnahme, sondern einer der berühmtesten Schappschüsse der Fotogeschichte.
Nun ist die Frau, die angeblich auf dem berühmten Kussfoto von den Feiern zum Kriegsende 1945 auf dem New Yorker Times Square zu sehen ist, in Los Angeles gestorben. Edith Shain wurde 91 Jahre alt.
Beliebtes Motiv für Touristen
Sie selbst hatte mehrfach behauptet, die junge Frau zu sein, die auf dem weltberühmten Foto spontan von einem Seemann geküsst wird. Das Bild des in Polen geborenen New Yorker Fotografen Alfred Eisenstaedt soll am 14. August 1945 entstanden sein, als die Amerikaner auf den Straßen New Yorks die Kapitulation Japans und das Ende des Zweiten Weltkrieges feierten.
Die Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt einen Matrosen in dunkler Uniform, der eine Krankenschwester spontan in den Arm nimmt und die nach hinten gebeugte Frau auf den Mund küsst. Um das Paar herum auf dem berühmtesten Stück des Broadways stehen lachende Seemänner und staunende Passanten. Die Szene wird an der gleichen Stelle jeden Tag von Dutzenden Touristen nachgestellt.
Die vermeintliche Momentaufnahme ist nicht unumstritten: Kritiker bemängelten, das Foto sei so perfekt, dass es gestellt sein müsse. Dieser Vorwurf gilt mittlerweile aber als widerlegt. Darüber hinaus gibt es gleich mehrere Menschen, die entweder die Krankenschwester oder der Matrose gewesen sein wollen.
Der 1995 verstorbene Fotograf hatte die beiden innig Umschlungenen nie nach ihren Namen gefragt - später jedoch vermutete auch er in Shain die Krankenschwester.