Kriminalität:Päckchen in Berlin: Offenbar Zusammenhang mit DHL-Erpresser

Polizei untersucht verdächtige Versandtasche in Bankfiliale

Am Freitagmittag sperrt die Polizei ein komplettes Bank- und Wohngebäude sowie die direkte Umgebung in Berlin-Steglitz nachdem eine verdächtige Versandtasche abgegeben worden war.

(Foto: dpa)
  • Der Umschlag enthielt laut Polizei "pyrotechnisches Material", das Menschen hätte "verletzen können".
  • Die Berliner Polizei sprach auf Twitter von einem "Sachzusammenhang" mit der DHL-Erpressung.
  • Zuvor hatten mehrere Medien über eine mögliche Verbindung zu den in den vergangenen Monaten in Potsdam und Frankfurt aufgetauchten Paketbomben berichtet.

Nach dem Fund einer gefährlichen Versandtasche in Berlin gehen die Brandenburger Behörden von einem Zusammenhang mit dem DHL-Erpresser aus. Das sagte ein Sprecher des Brandenburger Innenministeriums. Die Berliner Polizei sprach auf Twitter von einem "Sachzusammenhang". Zuvor hatten mehrere Medien über eine mögliche Verbindung zu den in den vergangenen Monaten in Potsdam und Frankfurt (Oder) aufgetauchten Paketbomben berichtet.

Am Freitagmittag war die verdächtige Versandtasche mit einer Zündvorrichtung und vermutlich Schwarzpulver aus Feuerwerkskörpern an eine Bankfiliale in Steglitz geliefert worden. Experten der Polizei entschärften das Päckchen. Der Umschlag im DIN-A4-Format habe "pyrotechnisches Material" enthalten. Das sei zwar explosionsfähig, aber nicht so gefährlich und hochexplosiv wie Plastiksprengstoff oder Dynamit, sagte ein Polizeisprecher. Er betonte aber auch: "Dieser Brief und der Inhalt hätte Menschen verletzen können."

Gegen 11.30 Uhr wurde der Umschlag von einem Post-Briefträger in der Bank in Berlin-Steglitz abgegeben. Als ein Bankangestellter ihn öffnete, sah er Drähte und alarmierte die Polizei. Das komplette Bank- und Wohngebäude sowie die direkte Umgebung an der Einkaufsstraße wurden geräumt und stundenlang abgesperrt. Mehrere Buslinien wurden umgeleitet.

Es gebe bauartbedingte Ähnlichkeiten zu der Bombe, die kürzlich in Potsdam gefunden worden war. Vor sechs Wochen in der Nähe eines Potsdamer Weihnachtsmarktes eine Paketbombe bei einer Apotheke abgegeben worden. In der Sendung entdeckten die Ermittler neben einem sogenannten Polenböller, Batterien und einer Metalldose voller Nägel einen mit einem QR-Code verschlüsselten Erpresserbrief. Damit sollten vom Paketdienstleister DHL mehrere Millionen Euro erpresst werden. Bislang habe man den oder die Erpresser noch nicht fassen können.

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