Kalifornien:Seaworld will umstrittene Orca-Show abschaffen

Trainers have Orca killer whales perform for the crowd during a show at the animal theme park SeaWorld in San Diego, California

Die Orca-Show in Kalifornien ist umstritten.

(Foto: REUTERS)

Seaworld reagiert auf die heftige Kritik und fallende Besucherzahlen - und hat das Ende seiner Schwertwal-Vorführungen bis 2017 angekündigt.

Das Freizeitpark-Unternehmen SeaWorld hat das Ende der Schwertwal-Vorführungen in seinem zweitgrößten Park angekündigt. Im kalifornischen San Diego soll die umstrittene Orca-Show ab 2017 durch eine neue Attraktion abgelöst werden, kündigte das Unternehmen an. SeaWorld reagiert damit auf heftige Kritik und fallende Besucherzahlen in seinen elf Freizeitparks.

2010 hatte im Seaworld-Park von Orlando ein Wal seine Betreuerin ins Wasser gezogen und getötet. Die US-Regierung ordnete daraufhin an, Tiere und Dompteure zu trennen. Die Schwertwale springen zwar noch immer vor Publikum, dazu gibt es eine Lichtshow, aber die Umarmung von Mensch und Tier ist vorbei. 2013 erreichte der Dokumentarfilm "Blackfish" über Seaworlds gefangene Schwertwale Millionen Zuschauer, mehrere Künstler sagten daraufhin ihre Auftritte in Vergnügungsparks ab - die Rocksängerin Joan Jett beschwerte sich etwa, weil ihr Lied in einer "grausamen" Wal-Show verwendet wurde und die lärmempfindlichen Tiere "vollgedröhnt" habe.

Peta geht Ankündigung nicht weit genug

SeaWorld-Chef Joel Manby erklärte am Montag, die Orca-Show werde durch eine neue, informative Attraktion in einer natürlicheren Umgebung ersetzt. Jared Goodman von der Tierschutzorganisation Peta geht das nicht weit genug: "Das lässt sich mit der Entscheidung vergleichen, einen Hund nicht mehr zu schlagen, aber ihn nie aus seiner Hütte zu lassen." Orcas gelten als sehr soziale Tiere, die unter der beengten Einzelhaltung und Gefangenschaft leiden.

Vergangene Woche hatte der kalifornische Abgeordnete Adam Schiff einen Gesetzentwurf zur Abschaffung der Haltung und Aufzucht von Orcas in Kalifornien angekündigt. Nach seinen Worten ist eindeutig, "dass die physischen und psychischen Schäden für diese prächtigen Tiere die Vorteile ihrer Vorführung weit übertreffen." Nach seinen Plänen soll die aktuelle Orca-Generation die letzte sein, die in Gefangenschaft lebt.

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