Die Habsburg-Connection:Noch ein neuer Kennedy

Während viele Amerikaner in Barack Obama den geistigen Erben John F. Kennedys feiern, ist angeblich ein ganz anderer Erbe aufgetaucht.

Michael Frank, Wien

So emphatisch US-Präsident Barak Obama auch mit John F. Kennedy verglichen wird, so scheint es doch einen signifikanten Unterschied zu geben: Obama gilt als sittsam, Kennedy hingegen hat amourös nichts anbrennen lassen.

Die Habsburg-Connection: Caroline Kennedy küsst ihren Vater John.

Caroline Kennedy küsst ihren Vater John.

(Foto: Foto: afp)

Die 87-jährige Österreicherin Lisa Lanett, der man noch heute ansieht, wie schön sie in Jugendjahren war, hat von einer folgenreichen frühen Liebschaft mit JFK zu erzählen: Von 1942 bis 1946 seien sie und der schnieke Marineoffizier ein Liebespaar gewesen.

Aus der Beziehung sei ein Sohn hervorgegangen, offenbarte die alte Dame der Wiener Tageszeitung Kurier. Sohn Tony Bohler ist 1945 in den USA zur Welt gekommen. Seine Mutter, so bestätigt er, habe ihm vor 30 Jahren gestanden, dass Kennedy sein Vater sei.

Tony Bohlers Mutter, die 1921 in Wien-Währing als Lisa Hortenau geborene wurde, rühmt sich zudem, den als lendenstark bekannten Vater des letzten österreichischen Kaisers zum Großvater zu haben. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich ging sie mit ihrer Mutter in die USA.

Heirat abgelehnt

In Phoenix/Arizona habe sie dann nach Ende einer kurzen ersten Ehe John, den hoffnungsvollen Ältesten des Kennedy-Clans, kennengelernt. Als ihr Kind 1945 zur Welt kam, habe John F. Kennedy sie sogar heiraten wollen. Sie habe aber aufgrund ihrer ernüchternden Ehe-Erfahrungen ihre Freiheit behalten wollen und abgewinkt.

Zeitlich passt alles, weil der Marineoffizier Kennedy nach schmerzhafter Feindberührung mit den Japanern jene Zeit wegen Rückenproblemen in Phoenix zur Behandlung stationiert war. Aber der letzte Beweis, so gesteht auch der Kurier ein, sei nicht zu erbringen.

Der Kontakt zu Kennedy habe bis zu seinem Tode gehalten, sagt Lisa Lanett, also auch nach seiner Heirat und in seiner Politikerkarriere als Senator und Präsident. Ihren Sohn Tony habe sie auf die Militärakademie Peekskill bei New York geschickt. Kennedy sei für die Kosten aufgekommen. Ihr Sohn lebt heute in Kalifornien, hat selbst zwei Söhne und ist als Kunsthändler bereits in Rente.

Er bestätigt die Version seiner Mutter, dass er seit 30 Jahren von seinem "wahren" Vater weiß. Zuvor hatte Lanett, die dann doch sechs Mal verheiratet war, ihren ersten mexikanischen Mann als seinen Erzeuger ausgegeben. Ihm sei immer aufgefallen, wie stark er sich äußerlich von seinem vorgeblichen Vater unterschied, habe sich aber nichts weiter dabei gedacht.

Der Wiener Kurier jedenfalls frohlockt: Sollte die Story stimmen, wären letztendlich die Kennedys und die Habsburger über das einstige Wiener Gspusi miteinander verwandt.

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