Billigflieger:Flugverkehr auf dem Weg zum "Klimakiller Nummer Eins"

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Dank der Billigangebote ist Fliegen für immer mehr Menschen erschwinglich. Doch was die Mobilität fördert, bedroht zunehmend unsere Umwelt. Der Flugverkehr droht dem Auto den Rang als Naturzerstörer abzulaufen, warnen Umweltverbände.

"Durch die Expansion von Billigflügen und den Ausbau von Flughäfen wird der Flugverkehr in den nächsten Jahren zum Klimakiller Nummer eins", heißt es in einer Erklärung, die deutsche Umwelt- und Verkehrsverbände in Düsseldorf veröffentlicht haben.

Sie fordern politische Maßnahmen gegen die Expansion des Flugverkehrs: So sollten Subventionen abgebaut und Verbraucher vor Lockangeboten geschützt werden.

Darüber hinaus verlangen der Bund für Umwelt- und Naturschutz, Robin Wood, die Bundesvereinigung gegen Fluglärm, Germanwatch und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die europaweite Einführung einer Steuer auf Flugbenzin, eine Abgabe, die an Schadstoff- und Lärmausstoß der Jets gekoppelt wäre sowie das Ende der Umsatzsteuer-Befreiung im grenzüberschreitenden Flugverkehr.

"Verkehrspolitischer und ökonomischer Nonsens"

"Die Flughäfen konkurrieren unkoordiniert und in enger räumlicher Nachbarschaft um die Ansiedlung von Billigfliegern", kritisierte Werner Reh, Verkehrsexperte des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND). Es sei "verkehrspolitischer und ökonomischer Nonsens", wenn sich Flughäfen in Ballungsgebieten gegenseitig Konkurrenz machten, statt zu kooperieren.

"Der Gipfel der Unvernunft ist es, der Bahn das Geschäft zu verhageln, die bei fairen Wettbewerbsbedingungen durchaus eine Alternative bieten kann", so Reh weiter. Um die Entwicklung zu stoppen, müssten die Subventionen für den Flugverkehr abgebaut und die Klima- und Lärmbelästigung erheblich gesenkt werden.

Flugverkehr entzieht sich der Verantwortung

"Empörend ist, dass der Flugverkehr von jeglicher Emissionsbegrenzung ausgenommen ist und sich der Verantwortung für den Klimaschutz entzieht", sagte Manfred Treber, Klima- und Verkehrsreferent der Umweltschutzorganisation Germanwatch.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) forderte eine Stärkung des Verbraucherschutzes im Segment der Billigflieger. "Die vermeintlichen Supersonderangebote haben ihre Tücken", sagte Monika Ganseforth vom Bundesvorstand des VCD. Oft sagten die Anbieter nichts über Zusatzkosten für die Anreise, für Sicherheits- und Landegebühren sowie für die Kreditkartenzahlung.

(sueddeutsche.de/dpa/AP)

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