Süddeutsche Zeitung

17 Jahre nach Giftanschlag in Japan:Polizei fasst gesuchtes Mitglied der Aum-Sekte

Jahrelang lebte die Frau unter falschem Namen in einem Vorort der Hauptstadt: 17 Jahre nach der verheerenden Giftgasattacke auf die Tokioter U-Bahn hat die japanische Polizei ein gesuchtes Mitglied der Aum-Sekte festgenommen. In Vernehmungen gibt sich die 40-Jährige ahnungslos.

Nach 17 Jahren auf der Flucht ist ein wegen des Giftgasanschlags auf die Tokioter U-Bahn gesuchtes Mitglied der Endzeit-Sekte Aum Shinrikyo gefasst worden. Wie japanische Medien berichteten, nahm die Polizei die 40 Jahre alte Frau am Sonntag nach einem Hinweis fest. Sie lebte unter falschem Namen in einem Vorort der Hauptstadt.

Die 40-Jährige habe zugegeben, an der Produktion des Giftgases Sarin beteiligt gewesen zu sein, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Polizeiangaben. Allerdings will die Frau nicht gewusst haben, worum es sich dabei handelte.

Bei dem Giftgasanschlag waren am 20. März 1995 13 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 6000 wurden verletzt. Die Attacke mitten im Berufsverkehr war einer der verheerendsten Anschläge im Nachkriegsjapan.

Der halbblinde Sektengründer Shoko Asahara und zwölf seiner Anhänger wurden wegen dieser und anderer Verbrechen bereits zum Tode verurteilt. Vollstreckt wurden die Urteile aber noch nicht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1373905
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/AFP/dpa/jobr
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.