Untersuchungsausschuss:Bahnchef Lutz hatte jahrelang keine Ahnung von Stammstrecken-Desaster

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Zeuge im Untersuchungsausschuss: Bahnchef Richard Lutz. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Der Konzernchef des Staatsunternehmens will erst spät erfahren haben, dass sich das Milliarden-Projekt der Münchner S-Bahn deutlich verzögert und teurer wird. Man habe im Vorstand die Philosophie, "nicht ständig über neue Zahlen zu reden".

Von Klaus Ott

Dreimal wurde Richard Lutz gefragt, warum er drei Jahre lang nicht nach neuen Erkenntnissen gefragt habe. Ob das bei anderen Projekten auch so sei? Ob das bei Großprojekten üblich sei? Dreimal wehrte der Vorstandschef der Deutschen Bahn ab. Es habe bei diesem Milliardenprojekt in München keinen Anlass dafür gegeben. Wenn keine Hinweise auf große Probleme auftauchten, müsse der Bahnvorstand nicht "misstrauisch und bösgläubig" sein. Außerdem sei er, Lutz, "kein Projektmanager".

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