Desaster bei zweiter Stammstrecke:Die CSU und ihre steinzeitliche Verkehrspolitik

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Die zweite S-Bahn-Röhre wird nicht vor 2035 fertig. Der Anblick der zweiten Stammstrecke flankiert von einer Baustelle bleibt also noch lange erhalten. (Foto: Florian Peljak)

Der Kater nach dem Lesen vertraulicher Papiere über die zweite S-Bahn-Stammstrecke ist schlimmer als das Aufwachen nach einem zünftigen Oktoberfestrausch. Da hilft nur eines: Träumen von einem fertigen Tunnel.

Kommentar von Klaus Ott, München

Mit dem Zug entspannt zum Oktoberfest? Klar doch! Der zweite Tunnel für die S-Bahn ist ja längst fertig. Seit etlichen Jahren schon rollen neue Züge aus dem Umland in die Stadt und wieder hinaus. All die (Verkehrs-)Politiker und Bahnchefs von Otto Wiesheu über Horst Seehofer bis Hartmut Mehdorn, die eine kurze Bauzeit und überschaubare Kosten angekündigt hatten, haben Wort gehalten. Und natürlich auch Martin Zeil von der FDP, als die versehentlich einmal in Bayern mitregieren durfte. Zeil hatte vor zehn Jahren als Wirtschaftsminister versichert, es gebe kein Projekt, das "so genau und ausführlich auf Risiken und Kostensteigerungen untersucht worden" sei wie die zweite Stammstecke der Münchner S-Bahn. Perfekt! Ein kräftiges Prosit ist da schon angebracht.

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SZ PlusExklusivZweite Stammstrecke in München
:"20 Jahre Planung, 20 Jahre Bauzeit, das ist schlichtweg nicht akzeptabel"

Frühestens 2035 soll der zweite Münchner S-Bahn-Tunnel fertig sein - und er wird horrend viel teurer. Vertrauliche Unterlagen der Deutschen Bahn bestätigen die bisherigen Befürchtungen. Das Unternehmen sieht auch die Stadt in der Verantwortung für das Debakel.

Von Klaus Ott

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