Zweite Auflage:Hunde und andere Haidhauser

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Wau: Skurrile Hunde aus seinem Viertel zeichnet Roland Weiß über den Dächern Haidhausens. (Foto: Yoav Kedem)

Wenn am Freitag die Kulturtage beginnen, sind auch die Tier-Zeichnungen von Roland Weiß zu sehen

Von Patrik Stäbler, Au/Haidhausen

Wenn Roland Weiß durch sein geliebtes Haidhausen flaniert, dann gilt sein Augenmerk weder den dörflichen Herbergshäuschen noch den prächtigen Gründerzeitfassaden und auch nicht den vielen Menschen in den Cafés und Läden. Vielmehr geht der Blick des Malers und Bildhauers tiefer, nämlich ungefähr auf Kniehöhe - wo Dackel, Mops und Co. neben ihren Herrchen durch die Straßen trotten. Denn Roland Weiß zeichnet Hunde: Seine Bilder im Cartoon-Stil füllen mehrere Bände von "Hunde in Haidhausen und anderswo". Eine Auswahl der Weiß'schen Werke ist am Freitag, 20. August, von 15.30 Uhr an am Weißenburger Platz zu sehen - anlässlich der Eröffnung der Kulturtage Au-Haidhausen.

Ausstellungen wie diese, aber auch zig Konzerte sowie Lesungen, Vorträge, Workshops und Spaziergänge durchs Viertel: Die dreiwöchige Veranstaltungsreihe kommt mit einem breiten Programm daher. Und einem reichhaltigen: Bis Sonntag, 12. September, finden an Spielstätten wie dem "Crönlein" am Nockherberg, dem Freien Musikzentrum und dem einstigen Toilettenhäuschen Locus mehr als 50 Veranstaltungen mit gut 100 Künstlerinnen und Künstlern statt - alles bei freiem Eintritt. Da die Premiere der Kulturtage im Vorjahr hervorragend angekommen sei, habe man heuer eine Neuauflage machen wollen, sagt Hermann Wilhelm (SPD). Er und weitere Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Au-Haidhausen haben sich erneut zur Initiative Kulturtage zusammengetan, die als Veranstalter auftritt. Vom BA gibt's dafür eine großzügige Förderung in Höhe von fast 25 000 Euro.

Das Geld fließt größtenteils in die Honorare der Kunstschaffenden, die für ihre Auftritte in der Regel 200 Euro je Person erhalten. Das Ziel sei auch heuer, Künstlerinnen und Künstler aus der Au und Haidhausen in den schwierigen Pandemie-Zeiten zu unterstützen, sagt Wilhelm. Über die Auswahl der Kunstschaffenden hatte es im BA intensive Debatten gegeben. Unter anderem wurde gefordert, für mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und zwischen den Stadtteilen zu sorgen. Zumindest Letzteres ist nur bedingt gelungen, schließlich findet das Gros der Veranstaltungen erneut in Haidhausen statt, während in der Au bloß eine Handvoll Termine anstehen. Zentraler Ort der Kulturtage ist wie im Vorjahr der Weißenburger Platz, wo der BA erneut sein Standl aufbaut.

Dort werden BA-Chef Jörg Spengler (Grüne) und Hermann Wilhelm am Freitag um 15 Uhr die Kulturtage eröffnen. Anschließend sind nicht nur die Hunde-Bilder von Roland Weiß zu sehen, sondern es gibt auch Livemusik vom Jazz-Trio "Conversations". In der Folge ist am Weißenburger Platz beinahe täglich ein wechselndes Programm geboten mit vielen Lesungen und Konzerten, etwa von dem Liedermacher Philip Bradatsch am Sonntag, 22. August. Auf dem Mariahilfplatz in der Au treten die Zitherspielerin Claudia Höpfl (Sonntag, 29. August) sowie das Geigen-Duo Anna-Sophia Kraus und Melina Kiechle (Montag, 6. September) auf; in der Glaswerkstatt von Eva Sperner und in der Hands Gallery gibt es verschiedene Mitmach-Workshops; und im Herbergenhof an der Preysingstraße sind eine Reihe von Lesungen geplant - von Jaromir Konecnys Kinderbuch bis zu Uta Seeburgs Haidhausen-Krimi. Und zum Abschluss am 12. September spielt das Duo Coconami am Weißenburger Platz auf.

© SZ vom 17.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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