Zombie Nation in München:Atomarer Glücksfall

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Zombie Nation ist ein Münchner Elektro-Urgestein. Nach zehn Jahren ist nun sein viertes Album "Zombielicious" erschienen. Bei der Release-Party in der Ersten Liga stellt er es der Öffentlichkeit vor.

Beate Wild

Florian Senfter arbeitet, wenn andere sich gerade in süßen Träumen wiegen. Wieder andere stehen zur gleichen Zeit auf der Tanzfläche in irgendeinem Club und tanzen zu der Musik, die er auflegt. Senfter ist DJ. Nachtschwärmern und Fans elektronischer Musik ist er besser bekannt als Zombie Nation.

Florian Senfter aka Zombie Nation: Gerade hat er sein viertes Album "Zombielicious" produziert. (Foto: Foto: Birger-Schmidt / oh)

"Bei mir geht's um drei Uhr morgens meist erst los", sagt Senfter. Und das jedes Wochenende. Während er unter der Woche in München in seinem Studio an neuen Sounds bastelt und sich um sein Label kümmert, fliegt er fast jeden Freitag in irgendeine Metropole, um dort in einem Club die Partycrowd zum Tanzen zu bringen.

Gerade hat Zombie Nation sein viertes Album aufgenommen. Es heißt "Zombielicious". Bei der Release-Party am 28. Februar in der Ersten Liga will er es zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellen. "Ich freu mich auf den Abend in der Liga, ich habe schon lange nicht mehr in München aufgelegt", sagt Senfter. Mit ihm an den Plattentellern wird der Londoner Erol Alkan stehen, der schon mit Bands wie Franz Ferdinand und den Scissor Sisters gearbeitet hat.

Vom Münchner Publikum ist Senfter begeistert. "Hier sind die Leute extrem offen und neugierig auf neue Sachen", erklärt er. "Man merkt, dass sie Spaß haben wollen." In Berlin zum Beispiel komme ihm das Publikum stets etwas steif und verklemmt vor. "Fast so, als hätten sie Angst voreinander", sagt er und lacht.

Wenn er auf seinen Wochenendtrips mit Leuten ins Gespräch kommt, schwärmt er denen immer von München und seinen Bewohnern vor. "Die Münchner sind aus gutem Grund hier, sonst wären sie ja woanders", ist Senfter überzeugt.

Amsterdam, London, Paris, Madrid, Tokio - so ein Leben hört sich extrem spannend an. Doch Senfter winkt ab. "Es ist schon anstrengend, ich werde ja auch nicht jünger. Außerdem ist es auf die Dauer schon etwas einsam und langweilig, wenn man ständig alleine unterwegs ist", erklärt der 34-Jährige.

Seit zehn Jahren ist er unter dem Namen Zombie Nation im Musikgeschäft. Sein erster Hit "Kernkraft 400" schlug ein wie eine Bombe. Er stürmte damit die Charts und in den USA wurde der Song als Hymne für die Footballstadien entdeckt. "Das war irgendwann wie ein Monster, das man nicht mehr unter Kontrolle hat", erzählt Senfter. Die Entwicklung war ihm nicht so recht, denn seine Zielgruppe war ja eine ganz andere. Er wollte schon immer einfach nur gute Club-Musik machen, zu der die Leute abgehen. Nicht mehr und nicht weniger.

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Die neue CD "Zombielicious" ist wieder voll mit treibendem Sound zum Tanzen. "Eine ordentliche Arbeiterportion Munich Steet Beat, voll gepackt mit Synthiehexerei und elektronischem Disko-Funk", beschreibt Senfter sein Werk. Mit anderen Worten: tanzbarer Club-Sound.

Seine Musik produziert er mit analogem Studioequipment und Vintage-Synthesizern - ganz altmodisch. Mindestens zwei Tage die Woche ist er in seinem Studio in Schwabing und arbeitet an neuen Stücken. "Derzeit bin ich auf der Suche nach einem neuen Studio, das alte wird mir zu klein", sagt Senfter. Im Laufe der Jahre sammelt sich eben jede Menge Equipment an, da braucht man immer mehr Platz.

Früher, als Teenager, hat Senfter noch ganz andere Musik gemacht. Da war er Gitarrist in einer Trash-Metal-Band. "Wir haben sogar mal einen Wettbewerb im Feierwerk gewonnen", erinnert er sich. Erst im Alter von 20 Jahren hat er sich neuorientiert und begonnen, elektronische Musik zu machen. "Ich wollte meine eigenen Ideen umsetzen", sagt er. Wobei er zugibt, dass ihm mittlerweile eine Band wieder gefallen würde. Als Musiker müsse man sich schließlich immer weiterentwickeln. Man darf gespannt sein.

sueddeutsche.de verlost fünf Stück des neuen "Zombielicious"-Albums von Zombie Nation. Wer an der Verlosung teilnehmen will, schreibt einfach eine Email an:

muenchen@sueddeutsche.de Betreff: Zombie Nation

Einsendeschluss ist der 28. Februar 2009, 23.59 Uhr. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt.

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