Süddeutsche Zeitung

Landwirtschaftsfest:Bauer sucht Schau

Alle vier Jahre findet neben dem Oktoberfest das Zentrale Landwirtschaftsfest statt, in diesem Jahr feiert es bereits sein 125. Jubiläum. Neben Vieh und Landmaschinen locken auch skurrile Attraktionen.

Alle vier Jahre findet neben dem Oktoberfest das Zentrale Landwirtschaftsfest statt, in diesem Jahr feiert es bereits sein 125. Jubiläum. Neben Vieh und Landmaschinen locken auch skurrile Attraktionen. Samstagmorgen auf dem Landwirtschaftsfest. Während die Besucher des benachbarten Oktoberfestes bis 12 Uhr auf den Anstich warten müssen, fließt das Bier auf dem Landwirtschaftsfest bereits seit neun Uhr morgens. Ministerpräsident Seehofer und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die demnächst zurück nach München kommt, lassen sich diese Gelegenheit nicht entgehen.

Der Ursprung des Festes liegt in dem Tier, das hier von hinten abgebildet ist: 1810 wurde anlässlich der Hochzeit des bayerischen Kronprinzen Ludwig ein Pferderennen für die Münchner Bürger veranstaltet, aus dem sich das Oktoberfest und das Zentrale Landwirtschaftsfest entwickelten.

Direkt am Samstag konnten die Gäste Zeugen der Bayerischen Schafschurmeisterschaft werden. Gewonnen hat wie schon beim letzten Mal Rainer Blümelhuber aus Eggenfelden. Innerhalb von 13 Minuten und 22 Sekunden schaffte er es, acht Schafe zu scheren. Neben der Geschwindigkeit wurden auch die Sauberkeit und der entsprechende Umgang mit den Tieren bewertet. 

Während am Sonntag in den Wiesn-Zelten zehntausende Menschen aus aller Welt sich Bier, Tanz und Gesang hingaben, wollte die bayerische Landjugend beweisen, dass sie problemlos mit dem bunten Treiben auf dem Oktoberfest mithalten kann. Unter dem Motto "Die beste Party der Stadt machen wir vom Land" feierten über 3000 junge Bayern im Festzelt des Landwirtschaftsfests. Ob es sich dabei tatsächlich um die beste Party der Stadt gehandelt hat, lässt sich im Nachhinein nur schwer ermitteln. Die Gäste auf dem Bild scheinen jedoch durchaus Spaß zu haben.

Auf rund 74.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche können die Besucher alle Bereiche der Landwirtschaft kennen lernen. Dass es dabei durchaus auch die ein oder andere Produktprobe abzustauben gibt, zeigen die Damen auf diesem Bild.

Während im 19. Jahrhundert hier hauptsächlich Pferde, Rinder und Schweine ausgestellt wurden, gibt es inzwischen immer mehr Hightech auf dem Landwirtschaftsfest zu sehen.

Hohen Besuch konnte das Fest am Montag verzeichnen: 24 Königinnen gaben sich die Ehre und posierten für ein Gruppenfoto. Dabei waren unter anderem die deutsche Zuckerrübenkönigin, die fränkische Apfelkönigin und die Milchkönigin aus Niederbayern.

Die Gefahr, dass ein Stadtkind an lila Kühe glaubt, dürfte sich mit einem Besuch beim Landwirtschaftsfest merklich verringern. Hier gibt es nämlich echte Rinder. Und die Möglichkeit, das Melken zu üben.

Am Ende kehrt das Festprogramm zu seinen Ursprüngen zurück: Mit Pferderennen. Ob dabei wohl ein kunstvoll geflochtener Schweif von Vorteil ist?

Ein Schweine-Rennen ist zwar nicht geplant, dafür kann man Schweinemütter mit ihren Ferkeln auf dem Landwirtschaftsfest begutachten. 

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