Gegendemonstranten stören Münchner-Pegida bei Kranzniederlegung
Etwa 600 Münchner haben am Montagabend gegen rassistische Hetze und gegen die zunehmend antisemitischen Tendenzen bei der Pegida-Kundgebung in der Innenstadt demonstriert. Sie umringten dabei 200 Pegida-Anhänger und begleiteten sie über die Brienner Straße unter Pfiffen zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus. Dort hatten bereits 80 Antifa-Aktivisten einen Kreis um die Gedenksäule gebildet. Sie wollten die Pegida daran hindern, auf dem Platz einen Kranz niederzulegen.
Die Polizei hatte jedoch ohnehin die Absperrgitter so platziert, dass die Pegida-Anhänger den Kranz mit der Aufschrift "In Gedenken an alle Opfer" auf dem Grünstreifen an der Brienner Straße ablegen mussten. Wenig später wollte ein Antifa-Aktivist den Kranz entfernen, wurde aber von einem Polizisten daran gehindert. Ein Beamter trug den Kranz unter dem Jubel der Menge fort. Insgesamt waren 370 Polizisten im Einsatz. Zusammenstöße soll es nicht gegeben haben.
Wo welche Gruppierung demonstrieren durfte
Vor Montagabend hatte es ein Tauziehen um Straßenzüge und Quadratmeter gegeben: Die Anhänger von Pegida durften letztlich vom Reiterstandbild vor dem Innenministerium durch die Brienner Straße bis zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus ziehen.
Wie das KVR kurzfristig entschieden hatte, durften die Gegendemonstranten von "München ist bunt" lediglich die Südseite des Platzes betreten - wo sie durch Polizisten von den Pegida-Anhängern auf der Nordseite abgeschirmt wurden.
Wieso die Entscheidung problematisch ist
Micky Wenngatz, Vorsitzende des Vereins "München ist bunt" sprach angesichts dieser Entscheidung von einem Skandal. "Die Behörden lassen zu, dass Pegida heute Abend einen Kranz am Platz der Opfer des Nationalsozialismus niederlegt und damit alle Opfer und deren Angehörige verhöhnt", hatte Wenngatz im Vorfeld der Aktion gesagt.