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Ein wütender Trainer, ein ruhiger Schiedsrichter und ein telefonierender Philipp Lahm: FT Gern gegen VfB Sparta.
Seit zwei Monaten begleitet die SZ nun schon die Fußball-Kreisklasse 2, bis Saisonende bleibt das auch so. In mehreren Reportagen wurden schon mehrere Geschichten erzählt - die besten Geschichten aber erzählen doch die Bilder.
Text: Michael Neudecker Fotos: Christina Pahnke
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Deshalb haben wir die SZ-Fotografin Christina Pahnke am neunten Spieltag losgeschickt, um ein ganzes Spiel zu illustrieren: Sie war bei der FT Gern, die den VfB Sparta München empfing, Sechster gegen Zehnter. "Heute ist ein Dreier Pflicht", stand im Stadionheft Gerner Kampfsau, "also: Gas geben", das klang doch vielversprechend.
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Ach ja: Philipp Lahm (Mitte) war auch da.
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Der Einmarsch
Gern hat von fünf Heimspielen fünf gewonnen, Sparta von vier Auswärtsspielen drei verloren. Gern spielt in blau, zuerst von links nach rechts, Sparta in rot.
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9. Minute
Schon bald ist klar: Das wird heute kein Festival des Fußballs. Sondern ein Festival des Kampfes. Die Spieler rennen, rempeln, springen, grätschen. Es ist, als hinge der Fortbestand der Menschheit von diesen 90 Minuten ab. Im Fachjargon heißt das: Ehrlicher Fußball.
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17. Minute
Philipp Lahm ist am Knöchel verletzt, deshalb hat er Zeit zu gucken, was der Fußball an der Basis so macht. Er ist als Gerner aufgewachsen und es immer geblieben. Als seine Mutter ...
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... FT-Jugendleiterin, anruft, sagt er zur Begrüßung: "Du, ich schau grad Fußball."
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44. Minute
Das erste Tor: Die Neun von Sparta, Patrick Schaerfl, kommt plötzlich frei zum Schuss, er trifft zum 1:0. Die Führung für Sparta ist verdient, Gern ist in der Abwehr, nun ja, "desaströs", wie Vorstand Michael Franke zutreffend sagt.
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Kurz vorher wäre beinahe ein Eigentor gefallen, da haben sie am Spielfeldrand enttäuscht den Kopf geschüttelt. Philipp Lahm nicht. Er kennt das mit den Abwehrproblemen ja vom eigenen Verein.
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Halbzeitpause
Gerns Trainer Dragan Terzic ist sauer. Er ruft: "So kann man nicht mal gegen die E-Jugend gewinnen!" Und: "Bewegung: null! Mittelfeld: tot!" Und: "Aber das geht euch ja am Arsch vorbei, ihr seid eh die Schlausten." Und: "Ihr seid langsam, ängstlich, schlecht! Das muss anders werden!"
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59. Minute
Die Kabinenpredigt hat geholfen, zumindest zu Beginn der zweiten Halbzeit. Gern gibt jetzt Gas, wie die Gerner Kampfsau es gefordert hat. Alexander Dimitriou gleicht aus, Gökhan Eyran jubelt. Sparta sagt, der Ball war nicht drin ...
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60. Spielminute
... und beschwert sich. Die Spieler wollen sich gar nicht mehr beruhigen, weshalb der Schiedsrichter ruhig in seine Tasche greift und alle Karten rausholt, die er hat.
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Die Elf und die Sechs von Sparta kriegen Gelb-Rot, was noch mehr Proteste hervorruft. Dabei hatte der Schiedsrichter doch noch vor dem Spiel gesagt: "Beim ersten Ton geb ich gelb.'" Tja.
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78. Minute
Gern hat 30 Minuten zwei Mann mehr, der sechste Heimsieg ist eine Frage der Zeit, nicht wahr? Nein. Gern spielt wieder so, wie in der ersten Halbzeit, kämpft, schießt sogar manchmal - von einer Überlegenheit aber kann keine Rede sein.
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Am Spielfeldrand schütteln sie wieder den Kopf. Philipp Lahm ist in die Wirtschaft gegangen, das Löwen-Spiel anschauen.
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Aus
Es bleibt beim 1:1, Sparta jubelt, Gern ist enttäuscht. Gerns Trainer Dragan Terzic sagt: "Das war das schlechteste Spiel, das ich je gesehen hab", und er hat schon viele Spiele gesehen.
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Nun: Die Saison ist noch lang.
(sueddeutsche.de/reb/af)